Drucken

Ashtar-IllmasaariAuch Undergroundgenres müssen sich irgendwie etablieren. Manche Metalbereiche haben ja im Laufe der Jahre eine Salonfähigkeit angenommen, dass es einem schon fast peinlich sein könnte, sich zu dieser Art Musik zu bekennen. Da lobt man sich doch die Vertreter des Untergrunds, die parallel dazu versuchen, weiterzukommen, ohne aber das Tageslicht in vollem Umfang zu erfahren.
Die Auswüchse des Dooms probieren es momentan mit der Vermischung artenähnlicher Stilistiken, die sich in das Schema einreihen könnten. Dabei kommt der Begriff Black Metal immer öfter in die Diskussion, und immer mehr dieser Randgruppenbands fristen ein Dasein im Umfeld des anderen und vermischen so ihre Gene. Begriffe wie Black Doom oder Funeral Doom sind die Bastarde ihres wilden Treibens.

Viele dieser Black Metal Bands bestehen lediglich aus ein oder zwei Leuten und nehmen in der Besetzung ihre Alben auf. ASHTAR sind ein ebensolches Pärchen, bestehend aus Witch N an Bass und Stimme und Marko Lehtinen am Schlagzeug. Dennoch heuern die Beiden gerne für Liveshows zwei Gitarristen an, da sie das Bühnenlicht nicht scheuen.
Aber nun geht es in erster Linie mal an das Debütalbum „Illmasaari", das in reiner Zweisamkeit entstand. Deutlich hört man die Einflüsse des Black Metals heraus, vor allem beim garstigen Kehlengedonner von Hexe Nadine. Da dürfen ruhig schonmal Bandnamen wie CELTIC FROST oder BATHORY fallen, denn schaurig-düster ergießen sich die sechs Songs aus den Boxen und lassen nur mal kurz eine schnellere Passage durchkommen. Hier geht es hauptsächlich um Stimmungen, um Emotionen, da löscht man gerne mal das Licht, verriegelt die Fenster und zündet sich ein paar Kerzen an. Für ein Debütalbum nach der Gründung im Jahr 2012 ist es auch wirklich gut geworden.
 
Hier werden sowohl die Dunkelfürsten als auch die chronisch Schlechtgelaunten gut beraten sein, ein Ohr an „Illmasaari" zu verschenken. Als Anspieltipp gilt das 13minütige „Celestial" quasi als Nabel der Produktion, das Stück beinhaltet adäquat die Essenz von ASHTAR. Viel Abwechslung oder Experimente gibt der musikalische Anspruch zwar nicht gerade her, aber dennoch wird hier mit viel Herzblut Wert auf Details gelegt. Hier soll auch nicht hochgradig musiziert werden, sondern ein Gefühl der inneren Leere und Hoffnungslosigkeit entstehen. Mission erfüllt! (Jochen)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 46:05 min
Label: Czar Of Bullets
Veröffentlichungstermin: 08.06.2015

Submit to FacebookSubmit to Twitter
black black   doom doom   sludge sludge  
Anmelden