Mother's Cake - Love The Filth

motherscake lovethefilthWie sicherlich viele andere auch, bin ich mit MOTHER'S CAKE im Herbst des letzten Jahres zum ersten Mal in Berührung gekommen, als das österreichische Trio die britischen Melancholiker von ANATHEMA mehrere Wochen als Support begleitet hatte. Bereits damals wusste ich nicht so genau, was ich von dieser Band halten sollte, instrumental schien alles in Ordnung zu sein, die Songs waren nicht gerade leicht zugänglich und der Sänger Yves Krismer wirkte nicht ganz auf der Höhe als Frontmann.

Sei's drum MOTHER'S CAKE haben damals als Support zumindest keinen ganz schlechten Job gemacht, nun liegt mir das zweite Album der Band vor, das nicht nur wegen des Titels „Love The Filth" deutlich räudiger sein soll als das Debüt aus 2012 und das Zweitwerk hinterlässt einen ähnlich zwiespältigen Eindruck wie die Livedarbietung.

Fangen wir mit dem Positiven an, dann steht es der Band gut zu Gesicht, dass es auf „Love The Filth" mit „Ecstasy", dem Titelstück, „Solar Wind" und „Gojira" mehrere kürzere Songs gibt, die den geneigten Hörer nicht überstrapazieren. Richtig geil ist zwar nur „Gojira", aber immerhin, „Love The Filth" lässt sich gut hören, was bei dieser Melange aus knackigem Hardrock, Psychedelic, Funk und Crossover gar nicht so einfach ist. Gut kommt auch, dass die Band bei der PINK FLOYD trifft auf experimentelle BLACK SABBATH Nummer „Solar Wind" den Krachfaktor merklich reduziert, das ist eine gute Einleitung zum Albumhighlight „Gojira".

Was für mich allerdings bei dieser Band nach wie vor ein „No-Go" darstellt, ist der Gesang, der konstant neben dem richtigen Ton zu liegen scheint. Das mag zu dieser speziellen Musik passen, bei der disharmonische Elemente durchaus zum guten Ton gehören, ist auf Dauer aber nicht nur anstrengend, sondern macht gerade beim ersten Kontakt mit dieser Band einen schlechten Eindruck.

Wer auf facettenreichen, harschen „Post-Rock" abfährt, findet mit MOTHER'S CAKE einen neuen Geheimtipp, mehr möchte ich dem Trio aus Österreich noch nicht zugestehen, die Schwachpunkte von „Love The Filth" habe ich genannt, genauso wie positiven Seiten dieses mit 35 Minuten recht kurz gehaltenen Longplayers. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 35:05 min
Label: Panta R & E/Rough Trade
Veröffentlichungstermin: 05.06.2015

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