Shark Island - Gathering Of The Faithful

SHARK ISLAND - Gathering Of The Faithful Auch wenn SHARK ISLAND eine bewegte Geschichte hinter sich haben und – man höre und staune – bereits vor einem stolzen Vierteljahrhundert ihren Erstling „Alter Ego“ veröffentlichten… …dürften sie wohl nicht der breitesten Masse bekannt sein. Das mag vor allem daran liegen, dass sie es zwar zwischendurch immer mal wieder schafften, „Kulthits“ zu schreiben (z. B. das 1986er „S´cool Bus“), aber den richtig großen Erfolg irgendwie immer verpassten – im Gegensatz zu einigen von SHARK ISLAND inspirierten Bands… Und da Ende der Achtziger bereits wieder gänzlich „Schicht im Schacht“ war, kommen die meisten von uns nun erst zum aktuellen Werk „Gathering Of The Faithful“ in Kontakt mit einer verkannten Perle des Achtziger Hard Rock. Schon im Original Line-Up beglückte Sänger Richard Black die Ohren der geneigten Hörerschaft mit seiner vielseitigen Stimme – einigen dürfte er auch als Mitglied von CONTRABAND noch bekannt sein. Jetzt hat er also seine alten Kollegen von SHARK ISLAND wieder zusammengetrommelt – allen voran Spencer Sercombe, der hier sowohl für alle Gitarren als auch die Keyboards verantwortlich zeichnet.

Weit über eine Stunde Spielzeit wird mit den 13 Titeln geboten – und eine leicht zweigeteilte Meinung darf man am Ende über den Abwechslungsreichtum des Materials äußern. Zum Einen ist es sicher vorteilhaft, wenn man nicht „13 Songs lang dasselbe“ hört, aber SHARK ISLAND decken doch ein breitgefächertes Spektrum ab, dass von straighter Hard Rock-Granate („Down The Ground“) über Schnulzballade („Welcome Goodbye“) bis hin zu recht funklastigen Songs („Will To Power“) so ziemlich alle Bereiche abgrast.

Vom technischen Können und vom Arrangement her stellt sich keinerlei Frage – lediglich wünscht man sich, dass SHARK ISLAND in den knackigsten Momenten der Scheibe doch bitte so weitermachen – und genau da schlagen sie dann das Ruder meist zu weit herum.
Hervorzuheben ist große Musik, wie die RAINBOW-Analogie „The Stranger“ oder das eben bereits erwähnte „Down The Ground“, bei dem Richard bisweilen klingt wie Steven Tyler (AEROSMITH) zu Bestzeiten.
Angenehm eingängig geht auch der Opener „Blue Skies“ ins Ohr – wenngleich man hier ein wenig Heaviness vermisst, ich könnte schwören, dass hier eine PRETTY MAIDS-Nummer Pate stand... Zwischendurch wird es mit „Looking For The Sun“ oder „I Had A Dream“ ebenfalls sehr „seicht“, dafür groovt das eigentlich Extrem-Schmalz verheißende „Need Your Love“ dann doch noch recht erfreulich.
Zu guter Letzt hauen SHARK ISLAND mit „Temptation“ noch einmal mächtig in die Saiten und kommen so zu einem versöhnlichen Abschluss.

SHARK ISLAND präsentieren auf „Gathering Of The Faithful“ ihr gesamtes Können. Das ist zwar recht umfassend, aber genau deswegen auch ein wenig zuviel des Guten. Die Konzentration auf einige Teilbereiche täte für die Zukunft dem Gesamteindruck sicher nicht schlecht – momentan ragen aus dem Gros leider nur einige Nummern heraus – die sind dann zwar wirkliche Killertracks, aber in Gesamtheit reicht es leider nicht ganz.

Note: 6,5 / 10

Anspieltipps: „The Stranger”, „Down To The Ground”, „Temptation“

VÖ: 07.07.2006

Spielzeit: 66:34 min
Titel: 13
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
Kategorie: CD-Reviews