KatatoniaSanctitudeBei einer genaueren Betrachtung der Werdegänge von PARADISE LOST, ANATHEMA und KATATONIA fallen zahlreiche Ähnlichkeiten in der musikalischen Ausrichtung auf. Haben alle zunächst düsteren Doom Metal mit herbem metallischen Einschlag produziert, wandelte sich der Stil nach und nach zu Gunsten ruhigeren, dafür deutlich progressiveren Arrangements. Das Besondere an KATATONIA ist dabei die ungezwungene Genuität ihres zutiefst melancholischen Liedguts, das einerseits empfindlich unter die Haut geht, sich aber andererseits durch die sanften und eingängigen Melodien gefällig durch die Gehörgänge schmeichelt. Dieser Aspekt wird auf dem „unplugged“ eingespielten Live-Album „Sanctitude“ fett unterstrichen, das im Mai 2014 in der londoner Union Chapel im Zuge der Tour zum letzten Album „Dethroned & Uncrowned“ (2013) aufgenommen wurde. 

Auch wenn die Kombination der Begriffe Metal und unplugged zunächst etwas befremdlich anmutet, funktioniert diese Fusion in der Praxis im speziellen Fall von KATATONIA außerordentlich gut. Dieser Band gelingt es, fast 80 Minuten lang eine Atmosphäre aufrechtzuerhalten, die selbst durch die bloße Aufnahme des Konzerts fassbar ist.
Geboten wird ein ansprechender, umfangreicher Rundgang durch die Diskographie von KATATONIA mit fesselnden Tracks aus unter anderem „The Great Cold Distance“ (2006), „Last Fair Deal Gone Down“ (2001), „Tonight's Decision“ (1999) „Dead End Kings“ (2012), „Viva Emptiness“ (2003) und selbstverständlich „Dethroned & Uncrowned“ (2013). Damit dürfte jeder Fan und jeder Neuling eine in jeder Hinsicht attraktive Übersicht über das Schaffen der Schweden ohne, oder zumindest mit sehr wenig, Elektronik geboten bekommen.
„Sanctitude“ kommt zusätzlich mit reichaltigen Boni in Form einer DVD, die das Konzert mit surround Sound zeigt, zusammen mit einer Dokumentation welche die Tour thematisiert.

Ich persönlich bin kein Fan von Live-Alben, da ich die unmittelbare Greifbarkeit der Künstler für einen integralen Bestandteil des Konzertgenusses halte, der bei CDs selbstverständlich nicht gegeben ist. Allerdings hat mich „Sanctitude“ wirklich positiv überrascht. Die unplugged Versionen der ohnehin bombastischen Songs wurden durch eine fette Produktion richtig lebendig gestaltet. Dadurch wird diese CD auch für alte Fans interessant, welche die Neuinterpretationen bekannter Werke wirklich genießen können. Auch für Neulinge könnte der Streifzug durch das gesamte Schaffen von KATATONIA eine interessante Erfahrung sein, wobei ich zum Kennenlernen eher auf die Compilation „Black Sessions“ (2005) zurückgreifen würde. Auch die DVD ist durchaus nicht zu verachten, und für strenge Fans ein Muss. „Sanctitude“ ist ein wirklich gelungenes Gesamtwerk, das man sich durchaus zulegen kann. (Jannick)

Bewertung: - / -

Anzahl der Songs: 17
Spielzeit: 79:45 min
Label: Kscope Music
Veröffentlichungstermin: 30.03.2015

 

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