dawnofeternity guiltyAls Redakteur eines Musikmagazins gehört es zu den undankbarsten Aufgaben ein Album einer Band zu besprechen, der man eigentlich nichts Böses will, doch die vorhandene oder eben nicht vorhandene Qualität lässt einem selbst bei bestem Willem gar keine andere Wahl. „Guilty", das Debütalbum der deutschen Band DAWN OF ETERNITY ist so ein Fall, bei dieser Platte passt so wenig, dass es schwer fällt, positives herauszuheben.

Trotzdem versuche ich mein Glück und kann dem gemischten Vierer aus der Nürnberger Gegend zumindest attestieren, dass man bemüht ist, um ein abwechslungsreiches Songwriting, dass man bemüht ist trotz Female-Fronted Hintergrund, heavy zu klingen und dass man bemüht ist nicht zu sehr in die allseits beliebte Symphonic Metal Ecke zu drängen.

Bemühen ist dabei durchaus wohlwollend gemeint, doch ähnlich wie bei einem Arbeitszeugnis ist das bereits ein deutliches Zeichen dafür, dass das Gesamturteil negativ geprägt sein wird, denn die Fehlerliste ist länger als einem lieb ist und betrifft alle Bereiche, die uns zur Beurteilung von Musik zur Verfügung stehen.

Der Sound ist nicht klar und druckvoll, sondern eher matschig und lässt gerade die Gitarren nicht vernünftig zur Geltung kommen, das Songwriting ist, wie gesagt abwechslungsreich, aber so gestaltet, dass wenig hängen bleibt, so dass es nahezu unmöglich ist, hier Highlights oder die beliebten Anspieltipps zu erwähnen. Die Band wildert in mehreren Stilen, man fühlt sich durchaus passend der Melodic Death Metal und Gothic Szene zugehörig, die ganze Chose wirkt allerdings noch nicht ausgereift, sondern vielmehr chaotisch, zudem vermisse ich die Melodien in der Musik.

Neben dem Sound fällt als größtes Übel an „Guilty" der Gesang negativ ins Gewicht. Die Growl-Parts von Johannes Kittel sind völlig nichtssagend, ausdruckslos und zu weit in den Hintergrund gemischt worden, und noch nicht einmal die Sängerin der Band, Sara Seubert, kann hier die Kohlen aus dem Feuer holen. Es mag durchaus sein, dass die junge Dame in der Realität gut singen kann, nur auf diesem Album tut sie es nicht, sie probiert alles von hohem Engelsgesang bis hin zu aggressivem Gesang, aber dabei liegt sie meistens komplett neben der Spur, was wieder einmal beweist, dass ein externer Produzent ganz eindeutig gefehlt hat.

Dieser hätte aus DAWN OF ETERNITY mit Sicherheit keine international konkurrenzfähige Band gemacht, aber zumindest verhindern können, dass sich die Band mit diesem Album quasi selber vorführt und zum Spott preisgibt. Eine Regel des Lebens lautet, dass die Wahrheit unbequem sein kann, und die Wahrheit ist in diesem Fall, dass „Guilty", das durch einige Bonustracks (unnötigerweise) auf eine Spielzeit von über 70 Minuten gestreckt wird, besser nie veröffentlicht worden wäre. (Maik)


Bewertung: 3 / 10

Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 74:15 min
Label: NRT-Records
Veröffentlichungstermin: 01.11.2014

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