Sweet & Lynch - Only To Rise

Sweet And Lynch - Only To RiseWie klingt wohl ein Album, welches vom Sänger der Christenrocker STRYPER und dem außergewöhnlichen Gitarristen von DOKKEN geschrieben wird? Vermutlich wesentlich besser als die ganzen Vorurteile, die manch einer gegen beide Bands hat. „Only To Rise" sollten sich jedenfalls weder DOKKEN- noch STRYPER-Fans entgehen lassen, und auch für die Hardrock und Metalfans unter euch sollte die Platte durchaus interessant sein.

„Only To Rise" hält einige Überraschungen bereit, die auf die Weise sicherlich nicht jeder erwartet hätte. Michael Sweet singt nach wie vor hervorragend, und über den Saitenhexer George Lynch brauche ich wohl kaum etwas zu sagen. Bereits der starke Opener „The Wish" zeigt, in welche musikalische Richtung sich SWEET & LYNCH bewegen, sehr melodiebeladener Rock, der stark nach Achtziger Jahre klingt. Trotzdem kommt „Only To Rise" nicht altbacken daher, sondern wirkt modern und auf der Höhe der Zeit. Auch „Dying Rose" kann überzeugen, die Riffs von George Lynch haben auch 2015 noch eine hörmuschelschneidende Wirkung. Mit „Love Stays" gibt es dann den ersten richtig schnulzigen Song - keineswegs, schlecht aber für meinen Geschmack zu kitschig. „Time Will Tell" hingegen beginnt mit starken Gitarren und bietet einen genialen Refrain, den man so schnell nicht vergisst. Mit stampfenden Drums startet anschließend „Rescue Me" und überzeugt auf ganzer Linie. Ebenso wie das sehr melodielastige „Me Without You", bei dem vor allem die cleane Gitarre zusammen mit dem genialen Gesang von Michael Sweet eine Gänsehaut erzeugt.

Bei „Recover" wird anschließend nochmal ordentlich Gas gegeben, bevor es mit „Divine" recht groovig zur Sache geht. Das traurig anmutende „September" behandelt textlich die Anschläge vom 11. September 2011 und kommt nicht nur dadurch als starker Song daher. Bei „Strength & Numbers" wird die Präsenz von Keyboards zum ersten Mal richtig bewusst, die sonst eher im Hintergrund gehalten werden – trotzdem ein starker melodischer Rocksong. Mit „Hero-Zero" wird „Only To Rise" gegen Ende sogar noch ein ganz klein wenig düster, allerdings nur zu Beginn des Songs. Den Abschluss bestreiten die beiden Herren mit dem Titelstück und beschließen damit eine Platte, die mich bereits nach zwei Durchläufen überzeugen konnte. Bei besagtem Titelstück gibt es sogar einen richtig hohen Scream von Michael Sweet auf die Ohren, der einmal mehr beweist, was der Gute nach wie vor drauf hat. Zwar kommen einige Tracks für mich etwas zu zahm daher, dennoch funktioniert die Zusammenarbeit von Michael Sweet und George Lynch ganz vorzüglich. Die Songs haben neben der guten musikalischen Finesse auch eine echte Substanz und wirken keineswegs wie manch andere langweilige Zusammenschlüsse, die meist nur auf einem Drink an der Theke zurückzuführen sind. Wobei so etwas bei einem STRYPER-Mitglied wohl sowieso niemand erwartet hätte.

Soundtechnisch klingt „Only To Rise" sehr modern und dennoch von den Achtzigern beeinflusst. Zum Teil werden für meinen Geschmack zu viele Effekte auf den Gesang gelegt, doch das ist Meckern auf hohem Niveau und vielleicht auch nur eine persönliche Sache. Den Bass bedient übrigens niemand Anderes als Ex-MEGADETH-Angestellter James Lomenzo, und an den Drums sitzt mit Brian Tichy ebenfalls ein nicht unbekannter Musiker. Zusammen bilden beide eine super Rhythmusabteilung, die aufgrund des Bandnamens zwar eher im Hintergrund steht, ohne die das Album aber sicherlich nicht so gut klingen würde.

„Only To Rise" ist trotz meiner anfänglichen Skepsis an dem Projekt ein richtig gutes Album geworden, das nicht nur für DOKKEN- und STRYPER-Fans interessant sein wird. Die zwölf Songs sind richtig gut geworden und die Scheibe entpuppt sich nach einigen Durchläufen als richtig gutes Melodic-Rock-Album des noch frühen Jahres 2015. (Pascal)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 49:17 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 23.01.2015

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