Red Circuit - Haze Of Nemesis

redcircuit hazeofnemesisRED CIRCUIT kannte ich bisher vor allem als Liveband, die insbesondere auf diversen Veranstaltungen im Andernacher Juz Live Club immer wieder auftritt. Auch auf anderen Festivals habe ich mir die Band immer wieder gerne angesehen. Fronter Chity Somapala  begeistert nämlich nicht nur mit außergewöhnlich farbenfrohen und in der Regel Augenkrebs verursachenden T-Shirts, sondern auch mit einer außergewöhnlich guten Stimme. Und auch den Rest der Musik fand ich immer gut. Die Band konnte mich jedoch nie so sehr überzeugen, daß ich mir ein Album zugelegt hätte.

Bis jetzt. Was da aus den Boxen strömt, das haut mich schlicht und einfach aus den Latschen. Vom ersten Song an. Das leicht kitschige Keyboardintro läßt noch nicht viel vermuten – aber dann! Der Song rockt von Anfang an, Chity Somapala klingt wie Klaus Meine in einer etwas härteren Version. Und wenn man „Oceans Apart“ zu Ende gehört hat, dann fragt man sich ernsthaft, warum die Band bisher so unbekannt ist und auf irgendwelchen kleinen Bühnen herumkrebst.

„My Lonely Heaven“ startet ähnlich ruhig, wird aber sehr schnell rockig und dabei angenehm progressiv und geht etwas Richtung Stadionrock. Spätestens hier erkennt man: Diese Platte wird großartig. Wow. Ich bin echt geplättet. Diese Scheibe kommt wirklich ohne Ausfälle aus, bietet dafür aber ein Highlight nach dem anderen. Sei es nun „Diggin In The Dirt“, das leicht poppig beginnt, sich dann aber zu einem richtig hart rockenden Song entwickelt, den man sofort mitsingen möchte.

Oder die Ballade „Worlds Collide“, bei dem Chity in einem wunderschönen Duett zusammen mit Amanda Somerville glänzt. Den Abschluss des Albums bildet das epische „My Serenade“ mit fast 10 Minuten Länge, das dennoch einen astreinen Ohrwurmrefrain hat, den man schon beim ersten Hören mitsingen kann. Der Song ändert im Verlauf sein Wesen mehrmals völlig, bleibt aber immer spannend und aufregend. Als Bonus-Track gibt es dann mit „Soldier Of Fortune“ nochmal eine kleine Ballade.

Und so steht man da, beziehungsweise, ich habe ich mich erstmal hingesetzt, als dieses Album über mich kam. Wahnsinn. RED CIRCUIT verbinden Progressive Metal mit Eingängigkeit, zarte Melodien mit Chitys herrlich rauer Stimme, und gleichzeitig rocken sie richtig hart. Das ist Prog Metal wie ich ihn mag. Ohne viel Gefrickel, aber dennoch anspruchsvoll und dazu mit ordentlich Power. Wer diese Richtung des Prog Metal ebenfalls mag, der sollte dieses Album auf jeden Fall einmal anchecken. Aber auch wer auf kraftvollen, intelligenten Power Metal steht, sollte RED CIRCUIT unter die Lupe nehmen. Für mich eines der besten Alben dieses Jahres. (Anne)


Bewertung:  8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 53:00 min
Label: Limb Music
Veröffentlichungstermin: 24.10.2014

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