Saturnus – Veronika Decides To Die

Irgendwie kann ich Veronika ja verstehen, bei mehrmaligen Konsum dieser melancholischen Platte würde ich wohl auch die Entscheidung treffen, das Jenseits dem Diesseits vorzuziehen.
Eingeläutet wird das Album dieser Gothic-Doom-Band durch langweiliges Piano-Geplänkel, das dann in extremst zähfließenden Doom-Metal übergeht, der zu Beginn mit gähnend langweiligen Clean-Vocals untermalt wird. Diese Clean-Vocals sind in etwa so ausdruckstark wie das Brunftgeschrei einer narkotisierten Amöbe. Ähnlich verhält es sich mit den amateurhaften Growls, die jeden standesamtlichen Death Metaller in den Suizid treiben dürften.
Am allerschlimmsten ist jedoch, dass die CD duchgängig mit voll angezogener Handbremse durch die Botanik kriecht. Dieser unnötige Bremsenverschleiß ist dermaßen einschläfernd, dass es die reinste Qual ist, sich die CD am Stück anzuhören. Die cleanen spoken words tun hier ihr Übriges und konnten mich auch nicht gerade davon abhalten einzunicken. Aufgrund dieser monotonen Langsamkeit ziehen sich dann auch die Songs unnötig in die Länge, so dass gerade mal ein Song die 6-Minuten-Marke knapp unterschreitet.
Nichts gegen lange Songs, aber das ist dann doch zu viel des Guten. Die Jungs hätten mal besser in Richtung Opeth geschielt, hier hätte man gut daran getan zu lernen wie man lange, aber trotzdem knackige Songs schreiben kann.
Auch fällt einem das ständige Keyboard-Gedudel, das mal im Hintergrund vor sich hinplätschert und ab und an sogar ganz in den Vordergrund gerückt wird, schnell auf die Nerven.
Die damit einhergehende Melancholie und aufgesetzte Traurigkeit ist auf jeden Fall nichts für meine Ohren und wurde so schon von einigen anderen Bands weitaus besser in Szene gesetzt (man erinnere sich nur an alte Glanztaten von Paradise Lost oder My Dying Bride).
Auch die Flemming-Rasmussen-Produktion kann hier nix mehr wettmachen, lediglich ein Gespür für traurige Melodien kann man den Jungs zu Gute halten.
Aber auch sonst scheinen die sechs Dänen nicht die Schnellsten zu sein, da dieses Album ganze sechs Jahre für seine Vollendung in Anspruch genommen hat.
Leuten mit Schlafproblemen kann ich dieses Album wärmstens empfehlen, allen anderen rate ich davon ab sich diese Platte anzuhören. Valium Metal at its best! (Leimy)


Bewertung: 3,5 / 10


Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 59:25 min
Label: Grau
Veröffentlichungstermin: 19.05.2006
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