Isole-The Calm HunterFür jemanden, der nur gelegentlich Doom hört, gibt es da draußen eine Menge Bands, die in der Szene schon lange eine feste Größe sind, aber für einen persönlich die absolute Neuentdeckung und Offenbarung darstellen. Ich bin ein solcher Gelegenheits-Doom-Hörer, und so kommt es, dass ich bis heute noch nie etwas von ISOLE gehört habe. Eine Lücke, die ich schnellstens zu schließen gedenke, seit mir deren neuer Longplayer "The Calm Hunter" zum Review vorliegt. Die Scheibe befindet sich jetzt schon seit mehreren Wochen in Dauerrotation bei mir, und das zurecht. Denn das sechste Studioalbum der schwedischen Epic-Doom-Könige erweist sich als komplexes, progressives und ungeheuer wuchtiges Werk.

Schon bei den ersten Tönen des Openers, der gleichzeitig das Titelstück des Albums darstellt, wird einem klar, dass hier etwas ganz großes auf einen zukommt. Ungeheuer wuchtig und schwer walzt sich ein gigantisches Midtempo-Riff aus den Boxen, untermauert von einem Drumming, das klingt, als wolle es den jüngsten Tag einläuten. So tief, so basslastig und so schwer, dass es einen regelrecht erdrückt, und darüber thront die hohe, klare Stimme des Sängers mit ehrwürdiger Erhabenheit, die sich mit tiefen Growls im Wechsel ein Duell liefert. Wahnsinn!!! Mit dem zweiten Stück "Dead To Me (The Destroyer Part I)" gehen die Jungs dann voll auf die Bremse und bewegen sich im sehr langsamen Doom-Rhythmus grollend und stampfend, aber unaufhaltsam vorwärts.

Song Nummer Drei mit dem klangvollen Namen "Into Oblivion" bewegt sich ebenfalls in der Königsdisziplin der Langsamkeit und bietet ein fantastisches Riff, das so nur die besten im Genre zustande kriegen. Das folgende "The Eye Of Light" beginnt mit einer wundervollen, ruhigen Gitarrenharmonie, die dann in einen hämmernden Midtempo-Rhythmus übergeht. "Perdition" ist mit seiner Tiefe und Schwere dann wieder ein echter Doom-Brocken, der ein fantastisches Solo aufzuweisen hat. Mit "Alone In Silence" wird es dann nochmal etwas flotter und rockiger, aber nicht weniger wuchtig, und auch hier werden im mittleren Teil fantastische Melodiebögen geschwungen, die ihres gleichen suchen, bevor sich dann mit dem dumpfen, dunklen und bedrohlichen "My Regret (The Destroyer Part II)" der Kreis schließt und das Album ausklingt.

Nach gefühlten hundert Durchgängen kann ich nur immer wieder sagen: Wow!!! Was für ein Hammer! Dieses Album hat alles, was man von einer Doom-Scheibe erwarten kann und bietet darüber hinaus noch fantastische Melodien, progressive Töne, ungewöhnliche Riffs und einen Sänger, der von Kopf bis Fuß nur aus Stimme besteht. Unglaublich! Was die Schweden hier zusammengezimmert haben, ist wohl mit Abstand eines der besten Alben des Genres. Songwriting und Umsetzung bewegen sich ganz weit oben in der Königsklasse und sind unantastbar in ihrer Genialität.

Und dann noch ein paar Worte zum Sound: der reine Wahnsinn! Es knallt dermaßen wuchtig, schwer und druckvoll aus den Boxen, dass es einem die Freudentränen ins Gesicht treibt! Hier wurde absolut erstklassige Arbeit geleistet. An alle Toningenieure, Studiotechniker und Doombands da draußen: So hat ein Doom-Album zu klingen und kein bisschen anders. Das hier ist die neue Referenz.

Kurz gesagt: "The Calm Hunter" ist ein furioses Epic-Doom-Meisterwerk geworden, das ich bedenkenlos einfach jedem ans Herz legen kann. Nicht nur Doom-Fans, dieses Album gehört einfach in jedes Regal, der sich mit den dunkleren Metal-Spielarten anfreunden kann. (Dennis)


Bewertung: 9,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 51:02 min
Label: Cyclone Empire
Veröffentlichungstermin: 28.11.2014

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