arcademessiah arcademessiahJohn Bassett ist einer der produktivsten Künstler, die ich kenne. Erst letztes Jahr hat er mit seiner Hauptband KING BATHMAT ein neues Album veröffentlicht. Im Frühjahr dann seine erste Soloscheibe namens „Unearth“. Und jetzt folgt mit „Arcade Messiah“ ein Instrumentalalbum. Da befürchtet man zunächst einmal, daß bei soviel Output die Qualität flöten geht. Bei John Bassett muß man sich diesbezüglich jedoch keine Gedanken machen. Was der Mann auf den Markt bringt hat Hand und Fuß.

Und so nehme ich es gleich vorweg: Auch „Arcade Messiah“, das unter dem gleichnamigen Projekt läuft, ist richtig gut geworden. Reine Instrumentalalben empfinde ich persönlich immer als etwas kompliziert. Gerade, wenn man selber kein Instrument spielt, vermisst man oft den Gesang und hat Schwierigkeiten, zu folgen. Es gibt jedoch Musiker, die einen dieses Problem vergessen lassen. John Bassett gehört zu ihnen.

In „Arcade Messiah“ kann man wunderschön eintauchen, auch gerne mal mitwippen, ja sogar mitbangen – und am Ende stellt man verdutzt fest, daß man den Gesang überhaupt nicht vermisst hat. John Bassett erschafft Klangwelten, die so etwas gar nicht brauchen. Obwohl ich ja alle Veröffentlichungen von ihm mag, war mir „Unearth“, das im Frühjahr erschienen ist, doch einen Tick zu ruhig.

„Arcade Messiah“ ist zwar auch eher Rock, geht aber doch mehr in Richtung Metal bzw. Stoner Rock und erinnert deutlich mehr an KING BATHMAT. Wer die Progger mag, dem wird auch ARCADE MESSIAH gefallen. Ein wirklicher Unterschied ist hier, bis auf den fehlenden Gesang, kaum festzustellen. Mir gefällt der metallischere, düstere Unterton der Scheibe, der schon beim Opener „Sun Exile“ zutage tritt. Aber auch „Everybody Eating Everyone Else“ oder „The Most Popular Form Of Escape“ sind herrlich rockig, zum Teil richtig hart und werden zu keiner Sekunde langweilig.

Daneben gibt es aber auch noch die ruhigeren, fast schon sphärischen Songs wie „Aftermath“ oder „Roman Resolution“. Und dann gibt es auch noch Songs wie „Traumascope“, das sehr ruhig beginnt, nur um dann so richtig loszulegen und mehr Richtung Stoner Rock zu gehen. Mir gefällt diese Richtung besser als die akustische des Soloalbums. Allerdings – hätte diese Scheibe Gesang, wäre es wohl eine KING BATHMAT-Scheibe geworden. Doch so gibt es eben gerade keinen Gesang, der von der Musik ablenkt und man kann sich voll und ganz auf diese konzentrieren.

Und das macht richtig Spaß. „Arcade Messiah“ kann man ohne Probleme in Dauerrotation hören ohne daß es langweilig wird. Das hier ist ein richtig schönes, rundes Album, das alles hat, was es braucht und an dem es so gut wie nichts auszusetzen gibt. Diese Scheibe wird bei mir definitiv noch öfter laufen, obwohl ich ja eigentlich nicht so der Instrumentalalbenfan bin (aber daß das nicht ganz stimmt, das hat mich ja schon Jeff Loomis gelehrt). (Anne)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 42:22 min
Label: Stereohead Records
Veröffentlichungstermin: 24.11.2014

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