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cripper hyenaSieht man sich die Entwicklung von CRIPPER seit der Gründung der Band, im Jahr 2005, an, so kann man mit Fug und Recht behaupten, dass sich die Hannoveraner seit ihrer ersten EP „Killer Escort Service" 2006, kontinuierlich weiterentwickelt und auf jedem ihrer Werke nochmals gesteigert haben.

So haben sich Britta Görtz (Gesang), Christian Bröhenhorst (Gitarre), Jonathan Stenger (Gitarre), Gerrit Mohrmann (Bass) und Dennis Weber (Schlagzeug) durch zahlreiche Liveauftritte u.a. auf dem Summer Breeze, Wacken Rocks, und dem Metalfest sowie durch ihre zweimalige Einladung zur 70.000 Tons of Metal Kreuzfahrt einen erstklassigen Ruf in der Thrash Metal Szene und eine stetig wachsende Fangemeinde erspielt. Wer noch dazu bereits fünfmal zu den slowenischen Metaldays eingeladen wurde, der legt wahrlich eine überzeugende Performance auf die Bühnenbretter.

So wurde die harte Arbeit und das Durchhaltevermögen der Gruppe 2013 letztendlich durch einen Vertrag bei dem in der Szene legendären Label Metal Blade Records belohnt, nachdem die Band ihre ersten 3 Alben in Eigenregie über SAOL Music veröffentlicht hatte.

Langjährige Fans von CRIPPER mögen sich nun fragen, ob die Band nun wo sie bei einem bekannten Label unter Vertrag steht, ihren Stil und ihre Musik geändert hat oder gar in irgendeiner Weise kommerzieller geworden ist? Diese Fans seien jedoch beruhigt, denn dies ist definitiv nicht der Fall. Zwar gibt es im Vergleich zum 2012er Album „Antagonist" auf „Hyena" einige leichte Veränderungen, die typischen Trademarks des Hauses CRIPPER sind jedoch nach wie vor vorhanden. Auch Britta „Elchkuh" Görtz klingt jetzt nicht plötzlich wie eine Kopie von Floor Jansen von NIGHTWISH.

Schon der Opener „Hyena" macht klar, dass CRIPPER sich selbst treu geblieben sind und hämmert heftig aus den Boxen. Angetrieben vom harten Beat von Schlagzeuger Dennis gibt die Instrumentalfraktion hier alles, während Britta sich die Seele aus dem Leib brüllt. Genauso kennt man die Truppe. Auch das nachfolgende „Tourniquet" steht hier in nichts nach und ist mit seiner Dauer von 2:56 Minuten das kürzeste Stück der Scheibe. Doch der meiner Meinung nach größte Hit auf „Hyena" kommt erst noch und hört auf den Namen „7". Die Nummer beginnt relativ verhalten und mit einem kurzen Sprachsample um im Anschluss richtig Fahrt aufzunehmen. Äußerst gelungen ist hier das leicht orientalisch klingende Solo. Auch der Refrain wird einem nicht mehr so schnell aus dem Kopf gehen. Eine weitere sehr starke Nummer auf dem 11 Stücke enthaltenten Album ist „The Jackhammer", der noch dazu eine echte Überraschung bereithält. Zeigt hier Britta Görtz doch, dass stimmlich noch so einiges mehr in ihr steckt als eben nur die „Elchkuh". Nach einem Break im Song klingt sie nämlich plötzlich wie Corey Taylor von SLIPKNOT, etwas was man bisher noch nicht von ihr kannte. Das außergewöhnlichste Stück auf „Hyena" ist jedoch das finale „Pure", welches komplett im Midtempo gehalten ist und bei dem der Gesang zwischen normalem Gesang, fiesem Thrash-Gekeife und Death Metal Growls variiert. Obwohl „Pure" die längste Nummer auf „Hyena" ist, passiert hier dermaßen viel, dass zu keiner Zeit Langeweile aufkommt.

Meiner Meinung nach haben CRIPPER mit ihrem vierten Album einen weiteren großen Schritt in ihrem musikalischen und künstlerischen Schaffen gemacht und trotz geringfügiger Änderungen in ihrem Sound ihre Wurzeln nicht vergessen. Auch die Produktion ist hier absolut gelungen. So gut klangen die Niedersachsen bisher noch nie.

Fazit: Bereits mit „Antagonist" haben die Norddeutschen vor 2 Jahren ein richtig starkes Album abgeliefert. Mit „Hyena" legen sie die Messlatte jetzt noch ein wenig höher und liefern das stärkste Werk ihrer bisherigen Kariere ab. (Matthias)

Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 49:03 min
Label: Metal Blade Records
Veröffentlichungstermin: 21.11.2014

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