OPHIS sind eine der jüngeren Emporkömmlinge des Deutschen Doom Metals. Ihre Musik wirkt trotz ihrer Einmaligkeit vertraut, was innerhalb der vergangenen 13 Jahren dafür Sorge trug, dass OPHIS nunmehr kein unbekanntes Undergroundphänomen ist. Das letzte Album „Withered Shade“ (2010) war ein fast durchweg positiv aufgenommenes Werk voll von trauriger Desolation. Diese Richtung wurde auf auf ihrer aktuellen Veröffentlichung „Abhorrence In Opulence“ verfolgt, das sich auf die Verfeinerung von Altebewährtem beschränkt.

Während der ersten Minuten könnte man meinen, OPHIS hätten eine unmittelbare Fortsetzung zu „Withered Shade“ aufgenommen. Die gleichen niederschmetternden Riffs und mitreißenden Rhythmen stechen sofort ins Ohr, da sie urtypisch für diese Band sind. Doch nach einigen Minuten wird klar, dass hier eine wesentlich gründlicher ausgefeilte Feinarbeit anzutreffen ist. Die Läufe, die sich aus den Riffs langsam entwickeln sind um Einiges filigraner und stechen durch ihre mitreißende Emotionalität in einer ungewohnt dominanten Art und Weise hervor. Dennoch wird der Groove von „Abhorrence In Opulence“ von den hypnotischen Riffs und dem verzweifeltem, tiefen Growlen des Sängers bestimmt, was die vernichtende Atmosphäre aufrechterhält.
Interessanterweise schaffen es OPHIS auch hier wieder einmal, trotz ihrer ausgedehnten Monotonie durch treibende Elemente und kontrastreiche Strukturen keine Sekunde der Langeweile aufzuweisen. Sie entführen den Hörer in die Tiefen ihrer dunklen Seiten, und machen dadurch genau das, was Fans an ihnen  lieben, und Neulinge schnell zu schätzen lernen können.

OPHIS bleiben ihrem Ruf treu, und bieten hier ein Musterwerk emotionalen, depressiven Doom Metals, das man in dieser Qualität sonst lange suchen muss. Fans von Bands wie BLACK WREATH, EXCRUCIATION oder auch NORTT sollten sich „Abhorrence In Opulence“ dringend einmal anhören. Für Fans der Band dürfte dieses Album eine Pflichtanschaffung sein. (Jannick)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 60:44 min
Label: Cyclone Empire
Veröffentlichungstermin: 05.09.2014