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blackmoth condemnedtohopeDas auffälligste am Zweitwerk von BLACK MOTH ist erst einmal, dass der berühmte Covergestalter Roger Dean, der für seine kleinen Kunstwerke, die einige der YES und URIAH HEEP Alben optisch attraktiver machten, bekannt ist, auch „Condemned To Hope" ein ansehnliches Coverartwork verpasst hat. Die Musik dieses Fünfers aus Leeds ist auf den ersten Blick weniger spektakulär, entwickelt sich aber im Laufe der Zeit.

BLACK MOTH sind auf jeden Fall eine Band, die auf eine coole Art und Weise retro sind. Ganz klar, auch sie vermischen im Grunde genommen BLACK SABBATH mit Blues, sie gehen aber darüber hinaus noch eine Schritt weiter, weil sie einfach derber und rotziger klingen und sowohl etwas in Richtung Punk als auch in Richtung Sludge schielen. Das ganze klingt dadurch auf jeden Fall recht eigenständig, dafür braucht es dann gar nicht mehr die Sängerin Harriet Bevan, die deutlich mehr Rock n' Roll als Blues im Blut hat.

Auch deshalb sind BLACK MOTH ein ganzes Stück entfernt von Bands wie JESS & THE ANCIENT ONES, JEX THOTH, BLUES PILLS oder BLOOD CEREMONY, wobei die Band aus dem Mutterland der Rockmusik die Klasse der beiden letztgenannten nicht erreicht. Das liegt daran, dass das Songmaterial von „Condemned To Hope" nicht durchweg erstklassig ist. Der Silberling fängt mit „Tumbleweave" erstaunlich eingängig und heavy an, erreicht bei der Doom Metal Nummer „Looner" sowie dem pragmatisch umgesetzten „The Undead King Of Rock n' Roll" ihren vorläufigen Höhepunkt, gönnt sich bei „The Last Maze" und „White Lies" dann aber eine Pause; nicht was die Intensität angeht, „White Lies" kracht ganz ordentlich, ist letztlich aber zu sehr Lärm.

Im genauen Kontrast dazu steht das darauf folgende „Red Ink", das nicht wirklich eine Ballade ist, im Albumkontext aber etwas weniger schwer ist, etwas was man vom Stoner Rock Experiment „Stinkhorn" natürlich nicht behaupten kann. Ein recht zähes, aber trotzdem melodisches Stück, das eines von wenigen Gitarrensoli beinhaltet. Gegen Ende hin wird „Condemned To Hope" mit dem Kracher „Room 13" und ganz zum Schluss mit dem Titelstück wieder besser. Ich denke man merkt, dass BLACK MOTH darum bemüht sind, in einem engen Rahmen abwechslungsreich zu klingen.

Das gelingt auf dem zweiten Bandalbum in jedem Fall, mir persönlich fehlt hier noch etwas der Tiefgang und ein durchgängig hohes Niveau im Songwriting, um eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen zu können. BLACK MOTH sind ungeachtet dessen eine interessante Band. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 43:30 min
Label: New Heavy Sounds
Veröffentlichungstermin: 19.09.2014

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