Ein neues Album der proggy US-Metaller ION VEIN liegt vor. Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, gingen doch seit dem letzten Output „Reigning Memories" schlappe 11 Jahre ins Land. Eine Zeit, die nicht spurlos an den betagten Herren vorbeiging. Bandkopf Chris Lotesto hat die gesamte Mannschaft erneuert und ist somit als einziger vom ursprünglichen Line-Up dabei. Auch musikalisch gibt es eine Veränderung, die zwar nicht so gravierend ist, aber dennoch ins Gewicht fällt.

Der Härtegrad wurde doch um einiges nach oben geschraubt und man reduzierte etwas die progressiven Elemente. Wer die neueren Werke von VICIOUS RUMORS ins Herz geschlossen hat, für den könnten auch ION VEIN (mittlerweile) was sein. Der neue Sänger klingt um einiges rauer wie gewohnt, meistert aber auch die melodischen Passagen. Diese sind nach wie vor vorhanden. Seltsamerweise kommt bei mir das Album erst ab dem dritten Song richtig in Fahrt. Bei den ersten beiden Nummern finde ich Hooks und Refrains etwas lieblos. Aber dann hauen Songs wie „Face The Truth", "This Is Me" oder „Anger Inside" mächtig rein. Kein weiterer Ausfall ist zu verbuchen. Harter Powermetal mit Hang zum Thrash, relativ modern produziert, bekommt man serviert. Die Produktion von Stammproduzent Neil Kernon knallt ordentlich. So muss das sein. Dennoch verstehe ich ehrlich gesagt die Reihenfolge nicht, die schlechtesten Songs wurden an den Anfang gepackt und der beste des Albums, der schnelle Brecher „Twist Of Fate" wurde ganz ans Ende verfrachtet...Strange.
Dennoch: Die „neuen" ION VEIN könnten ältere Fans enttäuschen, dafür werden nun Fans von melodischem Thrash bzw. heftigem Powermetal angesprochen. So lange es in dieser Qualität geschieht, kann ich für den 3. Longplayer einen Kauftipp aussprechen. (Ralf)


Bewertung 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 50:49 min
Label: Mortal Music/Majesphere Records
Veröffentlichungstermin: 08.07.2014