Septic Flesh - Titan

septicflesh titanWas erwartet man von einem neuen SEPTIC FLESH (oder besser gesagt SEPTICFLESH, wie sich die Band seit der „Erneuerung“ 2007 nennt)-Album?
Bombast, Härte, Düsternis, Aggressivität, eingängige Refrains und schau an: Alles da!

Es kommt einem vor, als strebten die Herren um Fronter Seth Siro Anton und Mastermind Christos Antoniou danach, von allem etwas mehr auf die neue Platte zu bringen. Aber ist das wirklich innovativ?

Zerlegen wir mal das gute Stück:
Der Opener „War In Heaven“ stampfend, röhrend und das Orchester? Größtenteils zurückhaltend. Dabei bieten die orchestralen Parts geniale Ohrwurmmelodien.

Weiter geht es mit „Burn“ und den etwas seltsam gestöhnten cleanen Vocals. Diese beeinträchtigen das gute Gesamtbild des ansonsten tollen Stückes. Toll ist es, trotz dass es zwischendurch versucht, durch  den verträumten Orchestereinsatz den Hörer mittels „Fahrstuhlmusik“ einzulullen und dieser mit dem baldigen Liedende rechnet, bzw. es zwischendurch mal kurz herbeisehnt, nur um unverhofft mit extremer Intensität in die düstere SEPTICFLESH-Welt zurückgerissen wird.

Abgelöst wird „Burn“ vom besten Stück der Platte „Order of Dracul“ das imposant, schnell und aggressiv aus den Boxen schallt. Auf der gesamten Platte finden sich vereinzelt ungewöhnliche und überraschende Orchestereinsätze wie bei diesem Teil.

Bei den folgenden Stücken fehlt trotz aller Abwechslung innerhalb der Lieder bei einigen der große musikalische Wiedererkennungswert. Musik und Texte erscheinen gegeneinander austauschbar. Und so ertappt man sich hin und wieder bei einem Durchlauf erst bei „Prometheus“ wieder richtig hinzuhören. Welches extrem bösartig aus den Boxen schallt.

Im Großen und Ganzen bietet die gesamte Platte keine ganz großen Überraschungen, aber das ist nun wirklich Jammern auf hohem Niveau, denn alle Lieder sind sehr solide und handwerklich gut gemacht. Kompositionen, Produktion und das typische „SEPTICFLESH-Feeling“ sind durchweg großartig. Die meisten Lieder wirken mächtig und voll dunkler Energie, hier sei insbesondere das heroische „Titan“ hervorgehoben, das wie ein Konzentrat aller anderen Lieder wirkt. Die Chöre kombinieren sich mit einem wirklich bombastischen Orchester und werden abgelöst durch den schleppenden Refrain oder auch im direkten Kontrast dazu durch geniale Blastbeats.

Bis zum großartigen Abschluss „The First Immortal“ findet sich kein einziger wirklicher Ausfall auf der gesamten Platte. Hier gibt man das erste mal der brutalen Stimme von Seth Siro Anton und den cleanen Vocals von Sotiris Anunnaki V ähnlich viel Raum, was dem Lied sehr gut tut.

„SEPTICFLESH“ erfinden sich nicht wirklich neu, aber die Platte ist durchweg sehr gut und ist es nicht das, was man bei einer neuen Scheibe mindestens erwartet? (Michael)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 45:26 min
Label: Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 20.06.2014

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