Marty Friedman - Inferno

marty friedman-infernoWenn Gitarrenguru MARTY FRIEDMAN, seines Zeichens einer der besten Saitenhexer der Welt und ganz nebenbei prägendes Element der besten Ära seiner ehemaligen Band MEGADETH ein neues Album rausbringt, kriegen Gitarrenfetischisten rund um die Welt feuchte Augen. Das wird sich auch mit seinem neuen Werk "Inferno" nicht ändern, das mit zahlreichen Gästen auftrumpfen kann.

Schon der Titeltrack gibt ordentlich die Richtung vor, in die sich das Album bewegt, beeindruckt mit einem rasenden Grundriff und natürlich charakteristischen Soli, die mich sehr stark an "Rust In Peace" erinnern - kein Wunder, schließlich hat Friedman diesem MEGADETH-Album damals unvergleichlich seinen Stempel aufgedrückt. Mit dem zweiten Track "Resin" kommt dann gleich schon Abwechslung ins Spiel, das Stück wird von einem weitgehend düsteren Grundton beherrscht und gibt sich im Grundgerüst überraschend monoton - ein bisschen schade, aber keineswegs schlecht.

Mit "Wicked Panacea" folgt ein Stück, das von virtuosen Akustikgitarren beherrscht wird, die sich in Vorder- und Hintergrund durch das ganze Lied ziehen - gespielt übrigens vom fantastischen mexikanischen Gitarrenduo RODRIGO Y GABRIELA. Mit "Steroidhead" geht's dann tempomäßig nochmal rasend schnell nach vorne, hier sind für mich eindeutige DREAM THEATER-Anleihen vorhanden, was Soli und Grundstruktur angeht. Einen weiteren Stargast in Form von Danko Jones kann "I Can't Relax" aufweisen, das sich als schnelles, aber leider auch etwas monotones Rockstück entpuppt.

Sein ganzes Talent in Sachen Songwriting zeigt der Meister dann bei "Meat Hook", das bei rasendem Grundtempo immer wieder mit extrem schrägen Saxophon- und Piano-Einlagen daherkommt - sehr jazzig, sehr schräg, und absolut genial, gespielt von Jørgen Munkeby. Ganz klar das beste Stück des Albums. Mit "Hyper Doom" und "Sociopaths" unternimmt der Meister dann einen kleinen Ausflug in den Death Metal-Bereich - jedenfalls erinnern die Riffs gewaltig an US Death Metal.

"Lycanthrope" kommt dann mit geballter Gast-Power daher - Alexi Laiho und Danko Jones. Angesichts der Mitwirkung von Laiho wundert es wohl keinen, dass der Track nicht nur ein bisschen nach CHILDREN OF BODOM klingt. Mit "Undertow" wird dann ein geniales Gitarrenstück nach Art von JOE SATRIANI und STEVE VAI kredenzt, bevor es mit "Horrors" in den Endspurt geht, das mit einem ständigen Wechsel zwischen tollen Orchester-Einlagen und großartigen Gitarren-Soli begeistern kann. Die Zielgerade erreicht das Album dann schließlich mit "Inferno -reprise-", womit sich der Kreis zum Titeltrack wunderbar schließt.

Handwerklich ist es überhaupt keine Frage, dass hier ein musikalisches Sahnestück vorliegt - MARTY FRIEDMAN ist schließlich nicht umsonst einer der besten Gitarristen der Welt und die Gäste haben allesamt auch nicht erst gestern mit dem Musizieren angefangen. Hier sind ausschließlich Profis am Werk. Das gleiche gilt auch für den Sound, die Hochglanzproduktion lässt keine Wünsche offen.

Insgesamt ist "Inferno" ein wahnsinnig gutes Gitarrenalbum geworden, das ordentlich Abwechslung bietet und so ziemlich jeden Fan von MARTY FRIEDMAN rundum zufriedenstellen dürfte. Und die, die jetzt noch keine Fans von dem Mann sind, könnten es mit "Inferno" werden.

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Tracks: 12
Spielzeit: 48:46 min.
Label: Prosthetic Records
Veröffentlichungstermin: 27.05.2014

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