Johnny Crash - Fight The Cause"Fight The Cause" heißt das zweite Album der deutschen Aussie-Rocker JOHNNY CRASH. Moment mal, Aussie-Rocker aus Deutschland? Wie soll das denn gehen? Es geht, und es geht sogar verdammt gut. In der Pressemitteilung steht als kurze Beschreibung "AC/DC covern Johnny Cash". Und das trifft es wie die Faust auf's Auge. Dabei sind es am Ende aber tatsächlich nur drei CASH-Songs, die gecovert werden.

Das Album startet mit dem gleichnamigen Titeltrack, der eine von lediglich fünf Eigenkompositionen auf dem Album ist. Was einem hier um die Ohren fetzt, klingt tatsächlich sehr nach Australiens größter Rock-Band AC/DC oder auch nach ROSE TATTOO. Riffing, Songwriting und die Rhythmussektion klingen sehr verdächtig nach den großen Vorbildern aus Down Under. Der zweite Song "Ain't No Grave" bietet ebenfalls sehr gut gemachten Rock dieser Machart. Mit "Redemption Day" erwartet den Hörer dann das erste echte Highlight in Form einer abgefahrenen Cover-Version des SHERYL CROW-Songs. Verdammt starkes Ding!

Mit "Rock'n Roll Generation" wird dann eine ordentlich durchgroovende Eigenkomposition geboten und dann geht es mit "Man in Black" vom großen JOHNNY CASH in die vollen. Selbstverständlich ist da nichts mehr von den Country-Wurzeln des Songs zu hören, aber das, was die Jungs aus dem Song gemacht haben, weiß durchaus zu gefallen. Mit "37408 (Get Laid)" wird das Tempo dann etwas runter gedreht und es wird ordentlich gestampft. Das Cover des Klassikers "Ghost Riders In The Sky" wirkt danach etwas uninspiriert, denn im wesentlichen wurde nur das Tempo etwas angezogen, ansonsten unterscheidet sich die Version nur sehr unwesentlich vom Original, was angesichts der großartigen Leistung bei "Man in Black" etwas enttäuscht.

Die folgende Eigenkomposition "Mary Jane" ist musikalisch recht einfach gestrickt, macht aber durchaus Spaß. Danach folgt die Interpretation des U2-Klassikers "One", den ja auch bereits JOHNNY CASH auf seinen American Recordings-Werken brillant gecovert hat. Mit "Rhythm Stick" gibt's dann eine weitere Eigenkomposition, meiner Meinung nach die schwächste auf dem Album, aber immer noch alles andere als schlecht. Song Nummer 11 ist dann wieder ein Cover eines Covers, nämlich "Personal Jesus", das bekanntermaßen ursprünglich von DEPECHE MODE stammt, aber ebenfalls vom großen amerikanischen Country-Gott gecovert wurde. Diese Interpretation hier ist wieder sehr stark geworden, man erkennt den Original-Song zu jeder Zeit, aber es sind genug eigene Ideen in die Umsetzung eingeflossen, um der Nummer einen eigenen Anstrich zu verpassen. Mit "Get Rhythm" und "Next In Line" folgen danach noch zwei weitere Cover-Versionen von CASH-Songs, die sich ebenfalls beide richtig gut hören lassen können.

Handwerklich machen die Jungs aus Bonn hier alles richtig. Die Eigenkompositionen und Coversongs verschmelzen zu einer schönen homogenen Einheit. Man darf hier natürlich keine instrumentale Filigranarbeit erwarten, aber solide, harte Rockarbeit. AC/DC sind ja bekanntlich auch nicht gerade für Komplexität bekannt, also muss man da auch nicht künstlich was rein hämmern. Es passt einfach alles perfekt zusammen. Der Sound wirkt an manchen Stellen ein bisschen sehr roh und kratzig, das tut dem Hörerlebnis allerdings keinen Abbruch, es passt richtig gut zur Musik. Vielleicht ist der Effekt sogar gewollt. In jedem Fall geht der Sound in Ordnung und ist auch mal eine nette Abwechslung im Vergleich zu den klinischen Hochglanzproduktionen der großen Labels. Insgesamt lautet das Fazit zu JOHNNY CRASH und "Fight The Cause": Grill aufstellen, Kiste Bier kaltstellen, einen Haufen Freunde einladen und einen geilen Abend verbringen. Sehr gelungene Party-Rock-Platte! (Dennis)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 49:33 min
Label: Alister Records
Veröffentlichungstermin: 2014

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