D'Accord - III

daccord IIIWer auf der Suche ist nach aktuellen Bands, die den Progressive Rock der Siebziger Jahre (YES, KING CRIMSON, JETHRO TULL, GENESIS etc.) authentisch ins Hier und Jetzt transportieren, der wurde bereits bei „Helike", dem Zweitwerk der norwegischen Band D'ACCORD gut bedient. Als Konzeptalbum angelegt mit zwei zwanzig minütigen Songs als A-Seite und B-Seite war „Helike" 2011 nicht so viel schlechter wie „Close To The Edge", „Thick As A Brick" oder „Foxtrot", an deren Qualitäten sich jede Band heutzutage die Zähne ausbeißen wird.

D'ACCORD waren damals und sind auch heute eine sehr authentische Kopie der Originale, wobei sie den Vorteil haben, dass sie recht variabel zu Werke gehen und auch vor Einflüssen aus dem Classic Rock/Hardrock nicht Halt machen.

Das schlicht und einfach „III" betitelte dritte Werk der Band aus Norwegen sollte zudem für die Zuhörerschaft etwas einfacher zugänglich sein, denn zwischen zwei Semi-Longtracks (circa 10 Minuten) am Anfang („These Last Todays") und am Ende („The Doom That Came To Sarnath", eigentlich nur ein Bonustrack), packen D'ACCORD einige kürzere Songs mit zum teil poppigen Melodien, die allesamt zu gefallen wissen; namentlich „Here Lies Greed", „Lady Faboulus", „Mr. Moonlight".

Zudem widmet man auf „III" seinem größten Einfluss (Ian Anderson) einen eigenen Song namens „Song For Jethro", der allerdings nicht zu den Highlights des Albums gezählt werden kann, womit wir bei den weniger guten Aspekten angekommen sind.

„III" hat zwei Schwachstellen, die dafür sorgen, dass ich nicht bereit bin, mehr als 7,5 Punkte zu vergeben, der etwas bessere und konzeptionell in sich geschlossene Vorgänger „Helike" bekam 2011 noch einen halben Punkt mehr.
Der Gesang von Daniel Maage, der bei D'ACCORD für so ziemlich alles verantwortlich ist (Musik, Texte, Gitarre, Flöte, Gesang), passt zwar hervorragend zur Musik, verglichen mit den Helden der Progszene, die ich hier nicht zu nennen brauche, fällt er aber zu wenig eindringlich und emotional aus. Zudem offenbart das Songwriting an manchen Stellen Schwächen, weil die Band den kompositorischen Faden verliert und sich etwas verzettelt („Song For Jethro", „Ibliss In Bliss").

Der größte Pluspunkt dieser norwegischen Band ist ihre Authentizität, die wirklich alle Bereiche umfasst, Instrumentierung, Songwriting, Gesang, da darf natürlich die komplett analoge Produktion nicht fehlen. Ich bin sicher, dass die Band bei den wenigen Szenefestivals für offene Ohren und Münder sorgen würde, zu Hause im stillen Kämmerlein fehlt der Band und im speziellen dem vorliegenden dritten Album das entscheidende Quäntchen an Inspiration. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 61:18 min
Label: Karisma Records
Veröffentlichungstermin: 10.03.2014

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