gentrification deviance„Deviance", das in Eigenregie veröffentlichte und über crowdfunding mitfinanzierte erste Album der Berliner Krachkapelle GENTRIFICATION wurde vor nicht allzu langer Zeit bei einer großen deutschen Printzeitschrift zum Demo des Monats gekürt, auch wenn besagtes Blatt so clever war, Band- und Albumnamen zu verwechseln. Das allein ist natürlich noch keine unwiderlegbare Bestätigung, das „Deviance" tatsächlich auch eine starke Platte ist, aber man kann so etwas zumindest als Fingerzeig werten.

Die Berliner Band hinterlässt jedenfalls auf den ersten Blick, trotz der bereits erwähnten Do It Yourself Einstellung, einen professionellen Eindruck, angefangen beim schicken Digipack bis hin zu den außergewöhnlichen Promofotos, die insofern aus dem Rahmen fallen, dass man nicht versucht, finstere Minen und Grimassen zu machen.

Dabei hätte die Band aus der Hauptstadt allen Grund dazu, denn das adäquat produzierte Erstlingswerk beschäftigt sich thematisch mit den düsteren und negativen Aspekten unserer Gesellschaft und unserer Existenz, und auch musikalisch fährt die Band in der Schnittmenge aus Death Metal, Thrash Metal und Metalcore ein ganz schönes Brett, das ab und zu („Deviance", „Aspiration") von akustischen Gitarren unterbrochen wird.

Auf den ersten Blick kann man GENTRIFICATION mit älteren ARCH ENEMY (vor „Anthems Of Rebellion") vergleichen, weil „Sängerin" Lena Winkel ein ähnlich tief gestimmtes Organ wie Angela Gossow besitzt, auch die Berliner Kapelle ORPHAN HATE bewegt sich auf einem ähnlichen Terrain; für meinen Geschmack könnten GENTRIFICATION gerne noch etwas melodischer zu Werke gehen.

Dass nun am Ende nur sieben Punkte dabei herauskommen, liegt vor allem daran, dass nicht jeder der dreizehn Songs (inklusive Intro und kürzerer Intermezzi) herausragende Qualitäten besitzt. Allen voran der stilistisch aus dem Rahmen fallende Abschluss „Blood Circle (Gentrified" hinterlässt einen faden Beigeschmack. Damit reißt sich die Band leider ein Stück weit das Fundament ein, das man vorher mit Krachern wie „Sudden Death Syndrome", „Emancipate" oder „For Greater Say" gelegt hat. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 50:05 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 08.01.2014

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