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Castle-Under SiegeJa, ich bin ein Freund von Kontinuität - Entwicklungen verfolgen und bewerten hat für mich seine ganz eigenen Reize und ist in musikalisch-journalistischer Hinsicht so etwas wie das Krönchen auf dieses Hobby, welches unsereins bei NECKBREAKER frönt. Und genu hierfür haben wir in diesem Moment ein Paradebeisiel vorliegen.
Bei CASTLE, dem Projekt von Mat Davis und seiner Ehefrau und Sängerin Elizabeth Blackwell war ich gewissermaßen vom ersten Release "In Witch Order" an dabei, konnte bereits die Weiterentwicklung beim Zweitwerk "Blacklands" begutachten und habe nun "Under Siege" auf dem (Opfer-)Tisch vorliegen - auch wenn es bisher nicht zu Top-Bewertungen reichen sollte, machen o.g. Umstände doch den gewissen Reiz für mich bei CASTLE aus.
In diesem Sinne: "Auf geht´s los", Album Numéro Drei!

So da war im Vorfeld bereits klar, dass CASTLE stilistisch keine großen Veränderungen wagen würden, aber warum auch? Das Burg-Fundament bildet nach wie vor die Schnittmenge aus doomigen Heavy Rock mit okkultem Texteinschlag, der von Elizabeths Stimme passend intoniert wird und nach wie vor recht oft den Geist alter BLACK SABBATH beschwört (Alleine das kultige "Alright Now!" bei "Pyramid Lake" haut in die vielzitierte Ozzy-Kerbe).
Also müssen wir ein wenig tiefer graben um die Unterschiede zu den vorherigen Scheiben feststellen zu können.

Ganz grob gesagt: CASTLE verschieben den Regler ein wenig weg von den riffbetonten Rockern zu den Frühtagen des Heavy Metal, in dem mehr melodiöse Riffs, Licks und Soli herrschen - DIO (vor allem "Labyrinth Of Death"), MERCYFUL FATE und JUDAS PRIEST lassen hier desöfteren Grüßen. Auch am Gesang wurde ein wenig geschraubt, Mrs. Blackwell passt sich der melodischeren Ausrichtung an und wagt nur noch selten Ausflüge in höhere oder gar schrägere Sphären. Auch der verstärkt eingesetzte Einsatz von Mat am Mikrofon wurde auf den letzten Track "Evil Ways" eingeschränkt - da hätte man ruhig den alten Knurrer ein wenig öfters ranlassen können.

Dies alles macht "Under Siege" einmal mehr zu einem gefälligen Werk, bei dem allerdings die von mir "gefordeten" Hits immer noch nicht so recht zutage treten wollen - allenfalls "Powersigns" oder der Opener "Distant Attack" würde ich als solche titulieren wollen. Trotzdem bietet natürlich auch das Drittwerk durchgehend gute Kost, welche alte Fans definitiv nicht verprellen wird und CASTLE weiterhin in Lauerposition verharren lässt - dennoch täte der Band einmal ein wenig dauerhafte Live-Präsenz auf dem alten Kontinent ganz gut um eventuell doch noch durchstarten zu können - das Potential ist nach wie vor vorhanden! (Brix)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 33:48 min
Label: Ván Records / Soulfood
Veröffentlichungstermin: 16.05.2014

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