Rival Sons - Great Western Valkyrie

Rival Sons  Great Western ValkyrieBei der aktuellen Scheibe von THE ANSWER lobte ich die Iren dafür, dass sie am laufenden Band qualitativ hochwertige Alben veröffentlichen, was heute nur noch wenigen Bands gelingt. Auch die RIVAL SONS zählen zu jenen Kapellen, die einen Paukenschlag nach dem anderen raushauen. Nach „Pressure And Time" und „Head Down", gelingt den Kaliforniern mit „Great Western Valkyrie" ein weiteres Qualitätsalbum. Eigentlich sogar mit neuem Qualitätssiegel, denn die RIVAL SONS schlagen auch ein paar neue und ungewohnte Töne an.

Bereits der starke Opener „Electric Man" zeigt, wohin die Reise geht, ein wirklich gelungener Auftakt mit mitreißendem Refrain. Das darauf folgende „Good Luck" klingt ein wenig zahmer, überzeugt aber bereits nach ein paar Sekunden mit coolem Rhythmus und einem typischen Riff im RIVAL SONS-Stil. Auch der Gesang von Jay Buchanan verströmt hier bereits die gewohnte Energie, welche ich in dieser Art eigentlich nur von Robert Plant kenne. Mit „Secret" folgt ein zu Beginn etwas undurchsichtiger Song, der nach mehrmaligem Hören aber gut ins Ohr geht und durch einen starken Text überzeugen kann. Des Weiteren stellt sich der Song nach einigen Durchläufen als richtiges Groove-Monster heraus. „Play The Fool" ist wieder ein ganz typischer RIVAL SONS-Song mit einem wirklich coolen Gitarrenriff, das direkt in Mark und Bein übergeht. Auch bei „Good Things" zeigt die Band ihr ganzes Können, mit einer Rassel beginnend zeigt sich einmal mehr ihre Liebe zur 60er und 70er Jahre-Musik. Dabei klingt der Song insgesamt sehr psychedelisch und kommt etwas langsamer daher als die restlichen Songs des Albums – eine willkommene Abwechslung. Das Drumintro bei „Open My Eyes" gibt bereits die Richtung für den restlichen Song vor, ein anständig groovender Midtemporocker mit starkem Gesang und genialen Gitarrenmelodien. Besonders der kurze Einsatz der Akustikgitarre und die gut gesetzten Hooklines gefallen auf Anhieb.

Mit „Rich And The Poor" wird es wieder ein wenig psychedelischer, ein Song mit großer Dynamik und Abwechslung. „Belle Star" beginnt relativ unspektakulär, entwickelt sich dann aber zu einem richtig schönen und abwechslungsreichen Rocksong, in einem sehr ähnlichen Stil wie „Rich And The Poor", nur mit etwas schnelleren Zwischenspielen – sicherlich sehr gut beim Autofahren und dem damit verbundenen Wechsel von Tempo 30 auf 50 und zurück. Den Abschluss des Albums gestalten die RIVAL SONS sehr ruhig, zuerst gibt es mit „Where I've Been" eine sehr schöne und auskomponierte Ballade. Diese kommt gerade durch das geniale Organ von Jay Buchanan sehr gut zur Geltung, nur wenige Sänger erschaffen eine solche Dynamik mit ihrer Stimme. Gegen Ende des Songs gibt es zudem ein wirklich mitreißendes Solo von Scott Holiday zu hören. Als letzter Song wurde mit dem Siebenminüter „Destination On Course" ein wirkliches Monster geschaffen. Hier packen die RIVAL SONS ihre gesamte Bandbreite in einen Song. Manch einem wird das vermutlich zu viel sein, hat man den Song allerdings ein paar Mal gehört, wird man mit Sicherheit seine Klasse und Raffinesse erkennen. Ein gelungener Abschluss einer wirklich gelungenen Platte.

Am Sound der Platte lässt sich absolut nichts bemängeln, die RIVAL SONS klingen nach wie vor modern und dennoch nach 70ern. Es ist eigentlich unmöglich, die Band nicht mit LED ZEPPELIN zu vergleichen. Kaum eine der heutigen Bands transportiert meiner Meinung nach soviel Gefühl mit ihrer Musik, wie es die RIVAL SONS tun, und bekannt ist mir dieses Gefühl eigentlich nur von LED ZEPPELIN. Ob es sich dabei nun um den genialen Gesang oder die teils verspielten Gitarrenparts handelt, macht keinen Unterschied. Die RIVAL SONS kreieren wirklich einzigartige Musik, die es in dieser Form heute eigentlich nicht mehr gibt.

Ich habe an „Great Western Valkyre" absolut nichts auszusetzen, und es steht meiner Meinung nach auf einer Linie mit den zuvor veröffentlichen Alben „Head Down" und „Pressure & Time". Dabei erschafft die Band einen Nachfolger, der sich keinesfalls im Schatten der Vorgänger verstecken muss, sondern eher hervortreten sollte. Ein wirkliches Muss für Fans der Band und für die, die es noch werden wollen. Man könnte es auch als ein „magisches Stück Rockmusik" bezeichnen. (Pascal)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 43:04 min
Label: Earache Records
Veröffentlichungstermin: 09.06.2014

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