Cinderella - Stripped

cinderellastripped smallVia Massacre Records erscheint dieses Jahr ein neues/altes CINDERELLA-Livealbum, denn „Stripped" gab es bereits mit leicht abgewandelter Setlist als „Live At The Key Club".Somit werden sich treue CINDERELLA-Fans wohl nicht sonderlich über den neuen Release freuen. Für all die, die von CINDERELLA noch keine Livelangrille besitzen, ist „Stripped" aber durchaus einen Blick wert, obwohl das Album nicht ganz die Atmosphäre eines Livekonzertes verbreitet.

Um eine richtige Liveatmosphäre aufzubauen müsste jeder Track an den anderen anschließen, und es dürfte nicht der Verdacht aufkommen, dass das Album im Studio zusammen gepuzzelt wurde. Leider ist das auf „Stripped" nicht der Fall, bei sehr vielen Songs ist der Übergang äußerst ungünstig gestaltet, und damit wirkt das Livealbum nicht gerade wie ein ganzes Konzert. Eigentlich schade, da die Setlist das volle Best-Of Programm bietet. Von rockigen Songs wie „Shake Me" bis zu den ganzen ruhigen Nummern wie „Don´t Know What You Got" oder späteren Werken wie „Hot & Bothered" ist alles vertreten. Wobei bei dem Song „Falling Apart At The Seams" mal wieder das absolut geniale Intro „Bad Seamstress Blues" fehlt, was ich persönlich extrem schade finde, da ich großer Fan des Songs bin. Allerdings kann ich an der Stelle nicht mit Sicherheit sagen, ob die Band den Song live nicht gespielt hat oder ob es einfach an der Zusammenstellung der Songs liegt. Wenigstens wurde das Drumsolo am Ende des Songs komplett auf der CD belassen, somit kommt zumindest an dieser Stelle etwas Livestimmung auf. Frontmann Tom Keifer klingt auf „Stripped" überraschend gut, obwohl seine Stimmbänder wohl schon zur damaligen Zeit Probleme bereitet haben. Durch Keifers Stimme kommt bei den einzelnen Songs einiges an Feeling rüber, und das entschädigt wiederum für die zerhackte Songreihenfolge. Wer „Live At The Key Club" besitzt, sollte sich außerdem die Tracklist mal genauer anschauen, kleinere Unterschiede sind nicht nur in der Reihenfolge auszumachen. „Sick For The Cure" und „Make Your Own Way" waren auf „Live At The Key Club" zum Beispiel nicht zu finden.

Aufgenommen wurde das Album 1998 im Key Club in Los Angeles, und der Sound der Platte klingt sehr wenig nachbearbeitet, umso verwunderlicher, dass die Reihenfolge derart vertauscht wurde. Hier und da sind auch kleinere Verspieler zu hören, was mich persönlich aber kein bisschen stört. Auf die Weise haben die Aufnahmen immerhin noch ein wenig Authentizität, was bei den heute oft sterilen Aufnahmen leider eine Seltenheit ist, man denke nur an „Unleashed In The East" von JUDAS PRIEST oder diverse KISS-Livealben.

Mit „Stripped" gewinnt man einen sehr guten Eindruck davon, wie CINDERELLA anno 1998 live geklungen haben, die Songauswahl kann sich sehen lassen, und auch die Aufnahmequalität ist nicht schlecht. Ein wenig störend sind die schlecht gewählten Songübergänge, wodurch das Album nicht den echten „Konzertcharakter" bekommt. Bis auf die Tatsache, dass es sich um einen quasi Re-Release handelt, lässt sich nichts weiter beanstanden. Bleibt weiterhin zu hoffen, dass es die Band eventuell doch noch schafft, in den nächsten Jahren ein neues Studioalbum zu veröffentlichen. Woran aber vermutlich nicht mehr allzu viele Fans glauben können, immerhin können wir uns mit dem Soloalbum von Tom Keifer trösten. (Pascal)

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 16
Spielzeit: 74:00 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 16.05.2014

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden