John Bassett - Unearth

johnbassett unearthJohn Bassett, seines Zeichens der Mann hinter den Progrockern KING BATHMAT ist ein unglaublich produktiver Mann. Mit seiner Band KING BATHMAT hat er bereits 7 Alben veröffentlicht, davon gleich 2 im letzten Jahr. Und nun legt er mit „Unearth“ noch ein Soloalbum hinterher. Dabei geht er jedoch zu den Ursprüngen zurück, verläßt den Pfad der elektronischen Musik und hat ein Akustikalbum eingespielt. Und dabei ist solo auch wirklich als solo zu verstehen, denn bis auf die Drums, die zum größten Teil von Nathan A. Summers eingespielt wurden, hat er alle Instrumente selbst gespielt.

Bei „Unearth“ von einem klassischen Singer/Songwriter-Album zu sprechen fällt mir schwer, dafür ist vor allem die Melodieführung dann doch oft zu experimentell. Und gerade an den Melodien erkennt man auch sofort die Handschrift JOHN BASSETTs, der einen absolut eigeneständigen Stil des Songwritings mit hohem Wiedererkennungswert entwickelt hat.

„Unearth“ zu beschreiben fällt mir jedoch sehr schwer. Ungefähr so schwer, wie es mir gefallen ist, HAMFERÐs letztes Album zu beschreiben. Denn es handelt sich um Musik, die mit Worten kaum beschrieben werden kann, sondern viel mehr mit den Gefühlen erfasst werden muß. Am ehesten kann man die Platte ganz sicher mit KING BATHMAT vergleichen, da die Songs ja aus der Feder des gleichen Komponisten stammen. In seltenen Momenten, z.B. bei „Survival Rate“ erinnert der Sound auch etwas an AYREON in deren ruhigen Momenten.

Akustischer Progrock ist sicher nicht jedermanns Sache, aber „Unearth“ ist ein wunderschönes Album geworden, in dessen Songs man sich verlieren kann. Und obwohl ich normalerweise nicht so der Balladentyp bin, sind es hier gerade die ruhigeren Songs, die es mir angetan haben.

Sei es jetzt der Opener „Stay Away From The Dark“ (zu dem es auch ein Video gibt), der Titelsong „Unearth“ oder auch „Comedian“, zu dem es ebenfalls ein Video gibt. Zu meinen Favoriten gehören auch das Instrumental „Kylerhea“, das von dem gleichnamigen Ort auf der Isle Of Skye inspiriert wurde und „TV Is God“, das im Grunde die gleiche Thematik beschreibt wie SIMEON SOUL CHARGERS „Someone Shoot The Fuckin' TV“ - nur etwas poetischer und mit etwas weniger drastischen Worten.

Insgesamt fällt es jedoch schwer, Favoriten zu benennen, da alle Songs von durchgehend hoher Qualität sind. Generell gefällt mir KING BATHMAT besser, was jedoch nichts mit den Songs an sich, sondern der Umsetzung zu tun hat. Dafür haben die Songs auf „Unearth“ aber eine viel persönlichere Note und das macht die Scheibe widerum besonders. (Anne)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 45:54 min
Label: Stereohead Records
Veröffentlichungstermin: 31.03.2014

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