mayhem PsywarWenn es auf der ganzen Welt einen einzigen vernünftigen Grund gibt, eine Rezension über eine nicht mal zehn Minuten lange EP zu schreiben, dann ist das die außergewöhnliche Relevanz der produzierenden Band, die sowohl Kultstatus hat als auch zeitgenössische Musik macht, die sich hören lassen kann. Dass es sich hierbei nur um MAYHEM handeln kann sollte dem Insider klar sein. Schon seit den Anfangstagen des skandinavischen Black Metals mischten sie nachhaltig mit und entwickelten sich zu Avantgardisten, die ihr Handwerk mehr als nur verstehen. Mit zwei recht kurzen Tracks wird mit „Psywar“ ein kleiner Vorgeschmack auf das bald kommende, fünfte Album „Esoteric Warfare“ geboten.

 

Wegweisend für das Schaffen von MAYHEM ist schon seit „Grand Declaration Of War“ (2000) nicht mehr der stumpfe, klassisch aggressive Groove, der noch auf  „De Mysteriis Dom Sathanas“ (1994) allgegenwärtig war. Vielmehr sind die Norweger dazu übergegangen, Grenzen auszuloten, wobei sie immer brachialer in den Gefilden gezielter Disharmonien und verstörend interpretiertem Keifen vordrangen. Damit ebneten sie schon relativ früh den Weg für den orthodoxen Pfad des Black Metals, den MAYHEM fast zeitgleich mit DEATHSPELL OMEGA beschritten und etablieren konnten.
Ad Absurdum führten MAYHEM ihren Progressionswahn auf dem jüngsten Album „Ordo Ad Chao“ (2007), das hart an die Grenzen des Genießbaren stieß (wie auch das sicherlich als Inspiration herangezogene, kontrovers diskutierte „MoRT“ (2006)-Album von BLUT AUS NORD). Trotzdem erfreute sich dieses Album bester Resonanz.
„Psywar“ lässt auf einen kleinen Rückschritt hoffen, hin zu brutal aggressiver, dissonanter und verstörender Musik. Fesselnde Geschwindigkeitswechsel, mitreißende Blastbeatpassagen und eiskalte Gitarrenriffs und -läufe lassen kein Auge trocken.

Meiner Ansicht nach ist diese EP nur etwas für Die-Hard Fans, die sich die paar Monate bis zur Veröffentlichung von  „Esoteric Warfare“ nicht mehr gedulden können. Lächerliche zwei Tracks (davon einer aus dem besagten Album und der andere exklusiv aus den „Budapest Sessions“) und keine zehn Minuten Spielzeit sind eigentlich ein eindeutiger Grund, sich dieses Produkt nicht zuzulegen. Dennoch machen die Eindrücke sehr neugierig. Sollten die Tracks wirklich repräsentativ für das kommende Album sein, so wird dieses auf jeden Fall ein bedingungsloser Kracher. (Jannick)

 


Bewertung: - / -

Anzahl der Songs: 2
Spielzeit: 8:05 min
Label: Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 25.04.2014

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