Skjaldborg - Todgeweiht

skjaldborg todgeweihtViking oder Pagan Metal gibt es schon seit gut anderthalb Dekaden mehr als genug. Dabei unterscheiden sich die musikalischen wie konzeptionellen Ausrichtungen der meisten Bands nur geringfügig voneinander, was mein Interesse an diesen Genres unlängst massiv gedrückt hat. Umso mehr lernt man motivierte, junge Bands zu schätzen, die noch hörbar Spaß am Musizieren haben und originelle Ideen in etablierten Gewändern präsentieren. Die 2008 gegründete Ein-Mann-Band SKJALDBORG zeigt auf ihrem gut halbstündigen Debüt „Todgeweiht“, wie man ohne das Rad neu zu erfinden, eingängige und interessante Musik machen kann.

Konventionell strukturierte Melodien dominieren das Klangbild von „Todgeweiht“. Immer stellt sich ein Gefühl ein, dass man so etwas in der Art schon von FALKLENBACH, MINAS MORGUL und ähnlichem gehört hat. Dies spricht jedoch in aller Linie für die gebotene Qualität, denn es wurde nichts wirklich abgekupfert.
Unterstrichen wird diese Ähnlichkeit durch eine vergleichbare Instrumentierung. Geboten wird ein dem Black Metal nahestehendes Gitarrenspiel mit einer atmosphärischen Keyboardbegleitung. Sehr brachial wurde das Drumming gestaltet, das mit spannenden Variationen ansprechende Kontraste in die Tracks integriert. Das gebotene Keifen passt sich der Musik auf angenehme Art und Weise an, sodass sich ein rundum ausgeglichenes, ins sich stimmiges Gesamtbild ergibt.
Textlich schlägt SKJALDBORG ein wenig über die Stränge, da neben dem obligatorischen Schlachtengesang auch latente Sozialkritik und existenzialistische Fragestellungen behandelt werden. Auch wenn das Songwriting selbst noch etwas poetischen Feinschliff benötigt, fallen die Texte eher positiv als negativ ins Gewicht.

„Todgeweiht“ ist eine kleine Perle des deutschen Undergrounds, die sich gefällig in den Ohren von Fans von FALKENBACH, MINAS MORGUL und DEN NORDISKE SJEL festsetzten wird. SJALDBORG sind eine der Bands, denen die Qualität ihrer Musik mehr am Herzen liegt, als die Quantität, was man auf „Todgeweiht“ deutlich heraushört. Trotz der kurzen Spielzeit von einer knappen halben Stunde gibt es keine albernen Zeitverzögerungspassagen, sondern ausschließlich hochwertiges Material. Insgesamt ist es also ein sehr hörenswertes Album geworden. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 28:00 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 31.08.2013

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