Kampfar - Djevelmakt

kampfar djevelmaktKAMPFAR hatten sich in letzter Zeit etwas rar gemacht, doch jetzt sind sie zurück. Und das stärker denn je. „Djevelmakt“ ist das zweite Album in neuer Besetzung und das  zweite Album mit neuer musikalischer Ausrichtung. Was jetzt niemanden verschrecken sollte, denn KAMPFAR sind immer noch KAMPFAR. Allerdings entwickelt sich die Band schon seit dem letzen Album „Mare“ etwas weg vom Black/Pagan/Folk Metal, hin zu komplexeren Strukturen.

Das zeigt sich schon am Opener „Mylder“ der mit einem fast schon sanften Klavierintro beginnt, um dann zu einem Hassbrocken heranzuwachsen, der, versehen mit dem typischen KAMPFAR-Groove, sich zu einem richtig genialen, epischen Song entwickelt, in dem man aber immer noch die Folkelemente erkennen kann.

Bei „Kujon“ geht es mit dem Hass gleich weiter und Sänger Dolk brüllt und kreischt sich um Leib und Leben. Auch wenn der Song recht lang ist und immer mal wieder ruhige Momente hat – im Großen und Ganzen ist er groovig vertonter Hass (ja, das geht).

Etwas nervig finde ich nur, daß viele Songs nach dem gleichen Schema – zumindest am Anfang -  aufgebaut sind. Da ist der langsame, oft vom Klavier begleitete Beginn, dann folgt der heftige Song. Ist einmal ja ganz nett, bei der Wiederholung nervt es dann. Allerdings fällt es recht leicht, KAMPFAR diesen Fehler zu verzeihen, denn Songs wie „Swarm Norwegicus“ sind so unfassbar böse, düster und mächtig, daß eine Band, die so etwas erschafft, fast alles darf. Ganz, ganz großartig. Wohl einer der besten Songs, die KAMPFAR je geschrieben haben.

Auch „Fortapelse“ ist ein wirklich guter Song geworden, mit deutlichem Ausschlag Richtung Black Metal und einem Dolk, der alles aus seinen Stimmbändern herausholt. Und natürlich nicht zu vergessen: der unnachahmliche Groove, den in dieser Form wirklich nur KAMPFAR haben und der die Band unverwechselbar macht. Bei „De Dødens Fane“ ist der Folkeinfluß auch wieder deutlich zu hören; generell driftet mir persönlich der Song jedoch zu oft ins chaotische ab.

Aber auch die letzten beiden Songs können sich sehen lassen. „Svarte Sjelars Salme“ ist wieder ein unglaublich düsterer, intensiver Song, genau wie „Our Hounds, Our Legion“, dem einzigen englischsprachigen Song auf dem Album. Auch dieser driftet wieder gerne in Black Metal-Gefilde ab, trägt aber dennoch alle KAMPFAR-Trademarks und bringt das Album zu einem sehr plötzlichen Abschluß. Und irgendwie kommt einem das Album dann viel zu kurz vor. Obwohl es so intensiv ist, daß es viel länger auch nicht sein dürfte. „Mare“ konnte mich seinerzeit nicht so recht überzeugen, aber „Djevelmakt“ schafft das mit Leichtigkeit. (Anne)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 47:29 min
Label: Indie Records
Veröffentlichungstermin: 31.01.2014

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