motorjesus electricrevelationWenn das Wörtchen „wenn" nicht wäre, dann wären MOTORJESUS (warum eigentlich nicht MÖTÖRJESÜS) aus Mönchengladbach mit ihrem Ende 2010 erschienenen Kracheralbum „Wheels Of Purgatory" richtig groß durchgestartet, denn die Platte war damals mindestens genauso gut wie die Referenzwerke von VOLBEAT, DANKO JONES oder MUSTASCH. Nicht nur, aber insbesondere auch weil Sänger Chris Birx zwischenzeitlich schwer erkrankte, etwas was man heutzutage gar nicht mehr an die große Glocke hängt, musste der Vierer aus NRW ohne Vorwarnung eine Vollbremsung hinlegen. Gute drei Jahre später sind MOTORJESUS mit ihrem vierten Album (das allererste „Dirty Pounding Gasoline" erschien noch unter dem Bandnamen THE SHITHEADZ) stärker denn je zurück, ganz so als wäre man nie weg gewesen.

MOTORJESUS klingen jedenfalls auf „Electric Revelation" noch haargenau so wie auf dem Vorgänger, mit dem kleinen Unterschied, dass die Stärken der Band noch besser zur Geltung kommen, was auch an dem hervorragenden Mix von Dan Swanö liegt. Die Riffs sind etwas ausgefeilter, aber nach wie vor drückend genug, die Refrains so eingängig, dass man direkt kapiert, um was es hier geht, und Chris Birx röhrt so rotzig und überzeugend als wäre nichts gewesen.

Diesen Stillstand auf hohem Niveau kann man jetzt gut finden oder man kann sich daran stören, dass MOTORJESUS hier lediglich eine Quasi-Kopie von „Wheels Of Purgatory" abgeliefert haben oder um Chris Birx zu zitieren: „Ich persönlich finde ja die etwas anderen Songs am interessantesten. [...] Aber ja, wir haben eine bestimmte Art Songs zu schreiben."

In beiden Punkten hat Birx übrigens Recht, es sind wirklich die Songs am Besten, die etwas von dem Schema F abweichen, das sehr metallische Titelstück zum Beispiel oder die Powerballade „Rust", wäre cool wenn MOTORJESUS beide Extreme bei der nächsten Platte noch stärker ausloten würden.

Der Rest ist wie gesagt MOTORJESUS wie man sie kennt, da reiht sich bis Song Nummer zehn (das Intro eingerechnet) wirklich ein Anspieltipp an den nächsten und man weiß gar nicht so genau, was man jetzt als Highlight anpreisen soll. Vermutlich läuft es auf den Opener „Trouble In Motor City" als kleinsten gemeinsamen Nenner heraus oder doch lieber die Hymne „100000 Volt Survivor" (von der gleichnamigen bei Locomotive Records erschienenen EP)?!

„Electric Revelation" ist zur Abwechslung mal wieder eine Platte, an der es kaum etwas auszusetzen gibt, ok „Resurrection Man" und „Dead Army" fallen meiner bescheidenen Meinung nach etwas ab, was nicht weiter tragisch ist, und deshalb stehen weiter unten auch verdiente 9 von 10 Punkten. Rock on! (Maik)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 49:45 min
Label: Drakkar Records
Veröffentlichungstermin: 21.02.2014

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