Indica - Shine

indica shineÜber die finnische All-Girl-Band INDICA habe ich mich im Zuge der Veröffentlichung des ersten rein englischsprachigen Albums „A Way Away" vor etwa vier Jahren ganz ausführlich ausgelassen, rückblickend betrachtet muss man festhalten, dass es Nuclear Blast nur kurzfristig gelungen ist, die Band im Windschatten von NIGHTWISH zum Erfolg zu verhelfen. Aus welchen Gründen auch immer versanken die fünf Mädels in den Endzwanzigern nach ihrer ersten größeren Europatour wieder in der Versenkung, so dass sie mit „Shine" hierzulande fast wieder bei null anfangen müssen.

Hatte „A Way Away" wenigstens noch ein schönes Wortspiel im Titel, so klingt „Shine" als Albumtitel irgendwie langweilig und so, als gäbe es keine tiefere Bedeutung hinter diesem simplen Wort. Zu meiner Überraschung trifft dieses Adjektiv aber nicht auf das Album selber zu, denn auf diesem präsentieren sich INDICA bei aller gewohnten Zuneigung zur Popmusik etwas gereifter und vor allem sind die Songs besser geraten. Oder liegt das plötzliche Gefallen daran, dass ich in den vergangenen Jahren vom harten Metaller zum Weichei geworden bin?

Es ist vor allem die erste Albumhälfte, die mich ansprechen kann und die mit gelungenen Songs in Reihe auftrumpfen kann. Dabei fällt auf, dass INDICA auch eine Gute Laune Pop/Rock Nummer wie „Goodbye To Berlin" gut zu Gesicht steht, „Shine" wurde passend dazu in Deutschland aufgenommen. Insgesamt erklingen die neuen Songs der Band nicht mehr ganz so melancholisch wie auf früheren Veröffentlichungen, die finnischen Alben mitberücksichtigt.

Bei aller Entwicklung in die richtige Richtung schlägt es mir auch bei vorliegendem „Shine" aufs Gemüt, dass „Jonsu", die Frontfrau in allen Belangen, einfach überpräsent ist, ihre Bandkolleginnen können wirklich überhaupt keine eigenen Akzente setzen und agieren nach wie vor übervorsichtig. Dieser Eindruck wird dadurch noch verstärkt, dass das Songmaterial sowieso bereits recht einfach gestrickt ist (ok, wir reden hier mehr oder weniger von Popmusik), quasi eine Steilvorlage zum Üben für jede Schülerband.

Auch wenn „Shine" nicht ganz so berechnend ausfällt wie der Vorgänger „A Way Away" sind INDICA leider immer noch ein ganzes Stück davon entfernt, mehr als nur „nett" zu sein. Nach dem überraschend starken Einstieg plätschert „Shine" spätestens bei und nach „Hush Now Baby" nur noch vor sich hin, was jegliche Gedankenspiele für eine Bewertung jenseits von 6 Punkten zunichte macht. (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 39:50 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 24.01.2014

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden