Das Debüt von CRAVING hatte mir ja seinerzeit nicht so zugesagt. Das war alles noch zu unausgegoren und – ja – eben einfach nicht so gut. Aber man soll sich ja nicht immer gleich abschrecken lassen und so höre ich nun gerne auch mal noch in das zweite Album „At Dawn“ rein. Vielleicht wird es ja doch noch was mit der Truppe.

„At Dawn“ geht auf jeden Fall gleich in die Vollen. „Мик“ gibt von Anfang an Vollgas. Und was schon gleich auffällt: Die nervigen dengelnden Drums sind weg. Cool! Der Song ist, wie der Titel erahnen läßt, auf Russisch und das gibt ihm ein schönes Flair. Später, als der Song etwas melodischer wird, erinnert man auch mal phasenweise an SKYCLAD.

Ansonsten erinnert man gerne mal an ENSIFERUM, ist aber doch eine Spur härter als diese und ein gutes Stück schneller. Für meinen Geschmack etwas zu schnell, dadurch wirken die Songs oft etwas gehetzt. Trotzdem hat man sich gegenüber dem selbstbetitelten Debüt gehörig verbessert. Und das in vielerlei Hinsicht: Man hat z.B. mehr und hochkarätigere Gäste, die aus den Bands SAVATAGE, ORDEN OGAN und OBSCURITY stammen.

Aber auch die Kompositionen (und darauf kommt es ja an) sind stimmiger und abwechslungsreicher als auf dem Debüt ausgefallen. Da gibt es auch mal einen herrlich galoppierenden Rhythmus, an SUIDAKRA erinnernde Chöre und auch die Texte sind meiner Meinung nach besser als noch auf dem Debüt. Im Gegensatz zu „Craving“ hat man hier auch immer mal wieder schöne Melodien, die zum Mitsingen anregen.

Dennoch fehlt der Band nach wie vor etwas, das sie besonders machen oder sie aus der Masse herausheben würde. Nichtsdestotrotz ist hier eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Debüt festzustellen und es muß ja nicht jeder schon mit der ersten Scheibe groß rauskommen. Ansonsten kann man an „At Dawn“ nicht wirklich viel aussetzen. Mir persönlich ist es halt etwas hektisch. (Anne)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 64:24 min
Label: Apostasy Records
Veröffentlichungstermin: 11.10.2013