Sahg - Delusions Of Grandeur

sahg delusionsofgrandeurKontakt mit SAHG hatte ich zum ersten Mal in diesem Frühjahr, als sie SÓLSTAFIR und LONG DISTANCE CALLING auf deren Tour unterstützten. Nachhaltig beeindrucken konnte mich die Band damals nicht, aber immerhin gefielen sie mir so gut, daß ich sie erst mal im Auge behalten habe. Und siehe da, 3 Jahre nach ihrem letzten Album „III“ kommt nun auch prompt das vierte heraus.

Und das heißt wider Erwarten nicht „IV“, sondern hört auf den Namen „Delusions Of Grandeur“ und ist damit das erste Album der Band mit einem „richtigen“ Namen. Und das kann von Anfang an begeistern. Der Opener „Slip Off The Edge Of The Universe“ beginnt sehr plötzlich, man befindet sich unvermittelt mitten im Geschehen. Dennoch ist der Song schön doomig und sehr harmonisch. Damit haben mich SAHG schon fast rumgekriegt.

Und das schaffen sie dann eigentlich ziemlich schnell. Denn auch der zweite Song, „Blizzardborn“ kann überzeugen. Doom trifft Hardrock  - das ist wohl die beste Beschreibung für die Musik der Norweger. Allzu sehr nach BLACK SABBATH – ein Vergleich, der bei frühreren Alben der Band gerne herangezogen wurde - klingen sie jedoch nicht mehr. Obwohl Sänger Olav Iversen doch stellenweise ganz fies nach Ozzy klingt – bei „Blizzardborn“ zum Beispiel. Natürlich läßt sich der Einfluß dieser Band nicht leugnen, aber SAHG haben doch ihren eigenen Stil gefunden.

Und der ist herrlich hypnotisch, ruhig, harmonisch. Und da dürfen die Songs dann auch gerne mal etwas länger dauern. Aber man kann auch heftig, wie man z.B. mit „Firechild“ beweist. Eine härtere Nummer, von der ich mal frech behaupten würde, daß sie der beste Song der Platte ist. Geniale Gitarren, Ohrwurmrefrain – hier bleiben keine Wünsche offen. Cooler Song. Und spätestens jetzt haben sie mich soweit. Ich bin ein kleines bißchen verliebt. Und wenn man schon grade so schön am rocken ist, dann kann man mit „Walls Of Delusion“ auch gleich weitermachen. Und dann wird der aber doch noch so richtig schön doomig.

Und beschreibt so eigentlich das ganze Album. SAHG bewegen sich irgendwo zwischen Doom und Heavy Metal, driften immer wieder in den Hard Rock ab und haben fast schon proggige Momente. Ziemlich genau mein Ding. Da frage ich mich eigentlich nur noch: Wie zum Teufel habe ich es geschafft, die Band erst so spät zu entdecken? Kind, was sagen denn deine Eltern dazu?

SAHG können einfach in jeder Situation gefallen. Sei es jetzt schleppender Doom, harter Rock oder auch mal überraschend fast schon Shouting – alles fügt sich harmonisch ins Gesamtbild und wird niemals langweilig. Auch zum Ende hin hält die Platte den Spannungsbogen aufrecht und kann mit etwas eigenartigen Songs wie „Odium Delirium“ punkten. Und das gilt auch für den letzten Song, „Sleeper's Gate To The Galaxy“, der mit über 11 Minuten Länge das Album würdig abschließt. Und eins haben SAHG mit diesem Album auf jeden Fall geschafft: So schnell werde ich die Band nicht mehr aus den Augen lassen. (Anne)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 46:49 min
Label: Indie Recordings
Veröffentlichungstermin: 25.10.2013

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