Generation Kill - We're All Gonna Die

Generation Kill WereAllGonnaDieEin Name fällt bei dieser neuwertigen Band direkt auf: Rob Dukes, seines Namens Frontsau bei EXODUS. Stimmt, der hatte mal was von 'ner neuen Band erzählt, mit einem hasserfüllten Namen, ähnlich seiner Stimme und Grundeinstellung. Allerdings klingt es gar nicht so hasserfüllt, zumindest mal nicht annähernd wie bei seiner Erstband. Oder heißt diese nun GENERATION KILL? Soll das etwa ein zeitnahes Ende der Bay Area Thrasher sein, nachdem Gary Holt nun dauerhaft bei SLAYER aktiv sein wird? Da ich keine Glaskugel habe, warten wir erst mal ab und lauschen dem nicht mehr ganz so frischen Zweitwerk „We're All Gonna Die".

Natürlich hat man mit dem EXODUS-Shouter ein willkommenes Werbeschild für das Debütalbum gehabt, aber außer Mitbegründer Rob Moschetti am Bass ist nicht wirklich ein weiterer namhafter Musiker im Boot, auch mit ex-MERAUDER-Drummer Jim DeMaria. Wie schon im Vorfeld erwähnt klingt die neue Arbeitsstelle von Rob Dukes wesentlich melodiöser, weniger heftig und vor allem schön klassisch in ihren thrashigsten Momenten. Derer gibt es allerdings nicht so viele wie erwartet, viele sehr balladeske Stücke erklingen hier und zeigen Rob von einer ganz anderen Seite, nämlich als Sänger. Ja, er singt, und zwar richtig gut, die Stimme ist kaum wiederzuerkennen, manche hören sogar einen Touch ALICE IN CHAINS raus. So weit würde ich mich jetzt nicht aus dem Fenster lehnen, aber diese neu gezeigte Seite von Mister Dukes wirft ein interessantes Licht auf ihn. Sehr gefühlvoll und talentiert kommt seine Stimme bei den Halbballaden rüber, wie man sie eigentlich bei Thrash Metal nur in dieser Regelmäßigkeit von TESTAMENT gewohnt ist. Als Gesamtes gesehen erinnert es mich aber weniger an Grunge, sondern ziemlich stark an KINGDOM OF SORROW und Jamey Jasta, gerade bei den ruhigen Passagen. Eventuell besteht da ein Zusammenhang wegen des Produzenten Zeuss, der auch schon u.a. mit HATEBREED zusammenarbeitete.
Rob hatte wohl einfach keinen Bock mehr, sich ständig nur auszukotzen wie bei EXODUS, zumal er wohl um seine hörenswerte Singstimme weiß. Somit kann man von einer Ablösung von EXODUS eigentlich hier nicht sprechen, es ist einfach nur mal in ein neues Terrain vorgestoßen. Natürlich gibt es auch thrashige Momente, bei denen zu sägenden Gitarren schön abgekeift wird, aber die halten sich ungefähr die Waage zu den dezenteren Klängen.
Somit machen wir also keine Prognose um den Fortbestand von manifestierten Bands, sondern erfreuen uns einfach an der Vielseitigkeit eines Sängers, dem es ansonsten nur schwer fällt, nach außen gefühlvoll und musikalisch versiert zu wirken. Stattdessen kennt man lediglich einen patriotischen Hassprediger, der nur den puren Angriff kennt und zelebriert. Da ist „We're All Gonna Die" eine durchaus willkommene Abwechslung, die ihren Respekt verdient. Wer sich jetzt von Rob verarscht fühlen sollte, soll sich eher mal selbst zu seiner Einstellung befragen, die neuen Songs klingen auf jeden Fall authentisch und abwechslungsreich. Alles Weitere überlassen wir dem Lauf der Dinge. (Jochen)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 39:46 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 15.11.2013

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