Denkt man an Pop-Duos, dann fallen einem zig Namen ein, die einen latenten Brechreiz auslösen, bei den 2011 gegründeten LION TWIN handelt sich nun um ein Metal-Pop-Duo, was von der Papierform her ähnliche Assoziationen fördert. Metal-Pop bedeutet nach eigener Aussage „gradlinigen Metal mit rockigem Pop" zu vereinigen, was den Sound von „Nashville" ziemlich gut charakterisiert.

Die einzelnen Songs werden überwiegend um einen eingängigen Refrain herum aufgebaut, auffällig ist, dass die zehn auf „Nashville" enthaltenen Songs meist eine Länge zwischen fünf und sieben Minuten aufweisen, was tendenziell meistens mindestens eine Minute zu viel ist, sofern man dies überhaupt pauschalisieren kann.
Es fällt jedenfalls auf, dass die beiden kürzeren Stücke am Anfang des Albums „Ready To Rock" und „Day Of Anger" mit am Besten sind. Und das liegt ausdrücklich nicht an dem gesanglichen Gastbeitrag von Udo Dirkschneider bei „Day Of Anger", der wie ein alter Mann klingt.

Der Hauptgesang wird von Liane Vollmer-Sturm (oder kurz Li) bestritten, LION TWIN sind also ein gemischtes Duo, den Rest steuert Jan Koennert bei, den ich als passend zur Musik beschreiben möchte. Sie verfügt über die nötige kraftvolle Stimme, um den eingängigen 80er Jahre Metal mit deutlicher AOR Affinität authentisch rüberzubringen, aber auch damit kann sie nicht ausgleichen, dass das Songmaterial kaum Ausrufezeichen setzen kann und mit zunehmender Spielzeit verflacht.
Insgesamt bieten LION TWIN nichts, was andere Bands nicht mindestens genau so gut hinbekommen, am lobenswerten ist noch das gut gemachte Booklet, das jedem Song zwei Seiten mit extra Illustrationen und Bildern widmet. Aber schickes Booklet hin oder her, „Nashville" ist biederer Durchschnitt. (Maik)


Bewertung: 5,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 58:05 min
Label: Sonic Revolution
Veröffentlichungstermin: 15.11.2013