equilibrium waldschreinSeit rund 3 Jahren lassen EQUILIBRIUM ihre Fans auf neues Material warten. Nun gibt es mit der EP „Waldschrein“ endlich neues Material. Das heißt, soviel neues gibt es im Grunde gar nicht zu entdecken. Wirklich neu ist eigentlich nur der Titelsong „Waldschrein“. Der beginnt mit Vogelgezwitscher, bevor ein Hahnenschrei dann den brachialen Einsatz der Instrumente ankündigt. Und da sind sie wieder: Die Sambarhythmen, die mir schon „Sagas“ verlitten haben. Ob es die auch auf „Rekreatur“ gab, weiß ich nicht.

Denn da fand' ich sowohl das Cover als auch den Namen der Scheibe so abschreckend (und die Sambarhythmen und Panflöten von „Sagas“ quälten meinen Geist noch immer), daß ich mir diese Scheibe nie zugelegt habe. Obwohl ich EQULIBRIUM in ihren Anfangstagen echt saustark fand. Und eigentlich bin ich ja auch sehr offen für fremde Einflüsse im Metal. Aber das ging einfach gar nicht. Naja, zurück zum „Waldschrein“ (jetzt hätt' ich beinahe Waldschrat geschrieben): Mal abgesehen vom Samba ist das eigentlich ein guter Song, der etwas an die alten Sachen erinnert. Also, wäre der Samba nicht, fände ich das hier richtig geil.

Etwas seltsam finde ich aber das Cover. Der Wald ist ja schön dargestellt. Aber was soll dieses – ja, Teil – da in der Mitte? Erinnert irgendwie an englische Grabmäler des späten 19., frühen 20. Jahrhunderts, als den ägyptischen Obelisken ähnliche Grabstelen ganz groß in Mode waren. Dazu noch irgendwelche Zeichen drauf gekritztelt...sind wir noch bei den alten Germanen oder hab' ich was nicht mitbekommen?

Egal. Das war's dann jedenfalls schon mit den neuen Songs. Zunächst gibt es dann mal „Der Sturm“, einen Song, den man schon von der „Turis Fratyr“ kennt. Ob man diese Neueinspielung jetzt besser findet als das Original, das muß wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich fand Helge als Sänger besser, aber unbestritten ist der Sound auf der Neueinspielung viel besser. Als Dreingabe auf einer EP allemal nicht schlecht. Mit „Zwegenhammer“ gibt es dann noch einen Song, der aus alten Sessions übrig blieb. So klingt er auch, und das meine ich ganz und gar nicht negativ, sondern positiv! Gefällt mir! Aber ich mag ja auch die alten EQUILIBRIUM lieber als die neuen.

Mit „Himmelsrand“ beglückt man den Hörer dann noch mit einem Cover der Skyrim-Melodie. Ob das jetzt gelungen ist – keine Ahnung, von Skyrim weiß ich grade mal so ungefähr, was das ist. Ja, und dann sind wir auch schon am Ende unserer EP angelangt. Es gibt noch einmal den „Waldschrein“ als Instrumental, auch Vögelchen und Hahn müssen hier schweigen. Kann man haben, muß man aber nicht.

Und weil es von der EP nicht so viel zu berichten gibt, möchte ich in diesem Review auch mal die erwähnen, die hinter so einer Veröffentlichung stecken. Und das sind ja nicht nur die Musiker und vielleicht noch Designer, nein, auch die Plattenfirma. Dort arbeiten nette Menschen, die sich tolle Werbetexte ausdenken müssen, damit die Platte auch gekauft und/oder besprochen wird. Der Mitarbeiter, der den Text für „Waldschrein“ verfasst hat, hat sich jedenfalls selbst übertroffen.

In dieser Beschreibung nun findet man ein wahres Füllhorn alliterarischer Wortspielereien. Mein Favorit sind ja immer noch die „Münchner  Metal-Maestros“. Ganz groß. Oder besser „ungemein unterhaltsam“. „Belebend brachial“ wird hier eine „erfrischend experimentierfreudige Pracht-Platte“ beworben (die gerade mal einen neuen Song enthält – wie viel Experimentierfreude kann man in einen einzelnen Song packen?). Und nein, ganz ehrlich, ich habe den größten Respekt vor den Leuten, die sowas schreiben müssen. Ich könnte das nicht. Aber dieses Infoblatt hier war schon extrem exquisit zu lesen. Da hatte ich wirklich einen „Heidenspaß“.  (Anne)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 20:03 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 16.08.2013

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