Die 2003 gegründete Band CAPRICORNS wartet mit etwas ungewöhnlichem Material auf. Denn die Briten verzichten bei ihrem schwer in die Doom / Stoner Ecke gehenden Stücken fast gänzlich auf den Gesang und sind trotz des schwermütigen Sounds auch mal progressiv. Eine erste Kostprobe gab es im letzten Jahr mit einer selbstbetitelten EP. Jetzt gibt es das erste vollständige Album. "1977: Blood For Papa" ist überraschend eingängig ohne aber zu einfach zu klingen. Mal treibend, mal leicht zähflüssig, aber jederzeit riffbetont. Guter Opener!
"1969: A Preditor Among Us" beginnt etwas ruhiger und vor allem verspielter. Unterbrochwn wird dies durch harte sägende Riffs. So muss es sein. Am Ende dominiert wieder die melodische Seite.
Bei "The First Broken Promise" kommen zumindest Ansätze von Gesang zum Einsatz. Die in ihrer Theatralik den ruhigen leicht progressiven Song gut ergänzen. Im weiteren Verlauf wird das Stück immer abgedrehter. Psycho pur!
"1440: Exit Wargasmatron" ist wieder sehr riffbetont und stellenweise kräftig treibend.
Das mit über 12 Minuten überlange "1066: Born On The Bayex" ist trotz der üppigen Spielzeit keine schwere Kost. Gerade in der ersten Hälfte ist der Song mit seinen einfachen Riffs sehr eingängig und geht dazu noch wunderbar nach vorne. Der ruhige Mittelteil lässt dem Hörer eine kleine Pause, ehe das Stück nochmals Fahrt aufnimmt und sich dann scheinbar mühsam ins Ziel schleppt.
"1946: The Last Renaissance Man" ist da etwas komprimierter, bietet aber auch von ruhigen Momenten bis hin zum zügigeren Midtempo eine ordentlich Palette.
Beim abschließenden "793AD: The Harrying Of The Heathens" geht es dezent progressiver zu und auch hier ist im dichten Klangteppich keine Lücke auszumachen ... wenn man mal vom atmosphärischen Mittelteil absieht. Hervorragendes Gitarrenspiel!

Nur bei einem Stück Gesang, das ist sicher nicht jedermanns Sache. Aber so richtig habe ich den Gesang gar nicht vermisst, weil die Burschen einfach gute Songs schreiben können. Wer gerne eine Doom oder auch Stoner Rock Scheibe auflegt, der sollte hier zumindest mal reinhören. Die Produktion ist stark und der überwiegend riffbetonte Sound sowieso. Daumen hoch für eine etwas andere Scheibe! (Tutti)

Bewertung: 8,0 / 10


Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 47:57 min
Label: Rise Above Records
Veröffentlichungstermin: 14.11.2005