ICON - Blindzone

ICON - Blindzone Die Saarländer von ICON haben eine ziemliche Wandlung durchgemacht: Nachdem die Band 2002 eigentlich als Power Metal Band gegründet wurde, schwenkte man etwa ein Jahr später in Richtung Death Metal um, mischte den saarländischen Underground mit teilweise eigenwilligen aber stark stimmungsfördernden Coverversionen bekannter Metal-Gassenhauer auf und erspielte sich den Ruf einer fleissigen und vor allem zuverlässigen Liveband. Nach und nach kamen immer mehr neue Songs ins Gepäck und mit "Blindzone" stellt der Fünfer nun das erste eigene Album in die Plattenläden. Drauf zu hören gibt es groovigen Midtempo-Death Metal, oder um die Band selbst zu zitieren: "echt saarländisch todesblei". Was bei dem ersten Album einer Eigenproduktion viele gleich brennend interessiert, ist der Sound: Bei dem gibts schon mal nix zu meckern, so haben die Jungs im saarländischen Nothung Studio mit Produzent Siegfried Schüssler ganze Arbeit geleistet. Der Sound tönt klar und differenziert aus den Boxen und der Gesang hebt sich deutlich von den Instrumenten ab. Das Schlagzeug könnte zwar noch nen Tick mehr Bumms vertragen, aber wir wollen hier ja nicht kleinlich sein, oder? :-)

Los gehts mit dem Opener "Reign Of Fire", der gleich recht flott nach vorne losgeht und schon gleich eine der Stärken der Band zeigt: Sicko Thomas Pickard, dessen Stimme stark variabel ist, so dass er von tiefen Death Metal Growls bis hin zu recht fiesem Kreischen alles im Repertoire hat.
Mit dem eher schwerfällig anmutenden "Red" gehts dann etwas langsamer weiter, allerdings mit einer coolen Solo-Einlage zum Mittelteil und zum Ende des Stücks, bevor mit "Friendly Fire" eine mächtige Groove-Keule geschwungen wird. Dieser Stampfer zählt definitiv zu einem der Hits auf dem Album. Sänger Thomas "rülpst" sich den Text aus den Tiefen seines Körpers hervor, während das tierisch groovige Hauptriff, das sich wie ein roter Faden durch das komplette Lied zieht, mit einem coolen Off-Beat zum Kopfnicken animiert. Zur Mitte hin ist dann kurzzeitig Abwechslung mit einer kurzen Blastbeat-Passage angesagt. Starker Song!
Etwas getragener geht es dann bei eher traurigen "Requiem" zu, das zwar bis auf das Akustik-Intro keine großen Überraschungen parat hält, sich aber gut ins Gefüge der Songs einpasst.
Wieder mehr in die Groove-Richtung schlägt der "Gladiator", allerdings mit recht langsam-melodischem Refrain.
Beim Titelstück "Blindzone" gibts dann einen schönen Wechsel aus anfänglich melancholisch-langsamen Riffs und später schön flottem Refrain.
Das hasserfüllte "Harvest Of Hate" zählt dann zu den weiteren Anspieltipps, geht ordentlich nach vorne los und hat ein paar ordentlich sägende Riffs im Gepäck, die gut im Ohr hängen bleiben, bevor es mit dem überlangen "Revenge" dann das letzte Stück zu hören gibt, das mit ein paar Akustikparts und zweistimmigen Gitarrenmelodien ein wenig schwedisch daher kommt und mit einem Piano-Outro seinen melancholischen Abschluss findet.

Starkes Album einer noch sehr jungen Band, das ihnen eine ganze Reihe Konzertangebote einbringen müsste. Schade ist nur die etwas knapp bemessene Spielzeit von knapp 34 Minuten. Für Fans von Bolt Thrower oder Amon Amarth auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Das pressfrische Scheibchen gibts für 8 Euro plus Porto auf der Bandwebseite unter http://www.iconmetal.de zu erwerben. (Mika)

Bewertung: 8,0 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 33:46 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 24.11.2005
Kategorie: CD-Reviews