Amon Amarth - Deceiver Of The Gods

Mehrfach-Wertung der RedaktionAmon Amarth - Deceiver Of The GodsAMON AMARTH haben sich zu einer wahren Hausnummer im schwedischen Deathmetal gemausert. Eine Band über die man eigentlich kaum noch Worte verlieren muss. Seit nunmehr 21 Jahren füttern sie die Massen mit erstklassigem Todesblei und sind nach wie vor auf dem aufsteigenden Ast. Immer wieder werden die großen und kleinen Festivals dieser Welt mit Headlinerpositionen beackert. Eine Tour jagt die nächste und die Konzerthallen füllen sich mit immer mehr Fans. Trotz all dieser Aktivität veröffentlichen die Mannen dennoch regelmäßig neues Material, welches von einer Qualität ist, dass sich so manch andere Band ruhig eine Scheibe abschneiden könnte. Das mittlerweile neunte Studioalbum „Deceiver Of The Gods" hat nun seinen Weg in die Regale gefunden. Doch vor jedem kommenden Album stelle ich mir die Frage ob der Zeitpunkt gekommen ist an dem die Schweden nicht mehr so leicht an die Kreativität und Qualität ihrer bisherigen Schaffensphase anknüpfen können. Wann ist der Zeitpunkt erreicht an dem auch AMON AMARTH einmal endgültig stagnieren?

Diese Zeit scheint noch lange nicht gekommen zu sein wie „Deceiver Of The God" problemlos unter Beweis stellt. Während der erste Durchlauf mich noch nicht wirklich in Ekstase versetzen konnte, wie es bei früheren Alben des Kalibers „Versus The World" oder auch dem noch eher neueren „Twilight Of The Thunder God" der Fall war, zündete der neue Silberling aber von Mal zu Mal mehr. Zunächst dachte ich, dass es sich bei mir wie bei dem letzten Output „Surtur Rising" verhält, welcher an sich gut war, für mich aber lediglich zwei Songs wirklich herausragend waren. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass die letzte Scheibe eher an mir vorbei ging als alles andere. Wie dem auch sei, „Deceiver Of The Gods" wartet mit so einigem an Qualität und Abwechslung auf.

Den Start macht der, bereits im Vorfeld veröffentlichte, Titeltrack des Albums, welcher nach kurzem Gitarrenintro in ein Gewitter der Extraklasse übergeht. In fast schon thrashiger Manier poltern sich die Schweden druckvoll in ihren neuesten Streich. Kräftiges Drumming, zereißende Riffs und ein aggressiver Johann Hegg am Mic legen ein Brett vor, wie man es lange nicht mehr gehört hat. Der Refrain wiederum strotzt nur so von den typischen AMON AMARTH Elementen, weswegen man diese Band so liebt. Melodische, hymnenhafte Leads unterlegt mit einem Doublebass Gewitter. Wenn das mal nicht der perfekte Opener für künftige Live Auftritte wird!

Doch auch der Rest des Albums braucht sich keineswegs zu verstecken, auch wenn die Qualität nicht immer an den Opener heranreicht. Doch der zweite Streich „As Loke Falls" kann problemlos mitziehen, wenn auch einiges des thrashigen Flairs des Titeltracks auf der Strecke bleibt. Hier dominieren fabelhafte Leads und immer wiederkehrende melancholische Anleihen wie man sie teilweise schon in die „Versus The World" Ära stecken könnte. Fabelhaft!

Mit „Father Of The Wolf" präsentieren AMON AMARTH wieder einen Song der einfach Live gespielt werden muss! Ein Track der so straight nach vorne geht, zum mitgrölen einlädt und immer wieder zum Schütteln der Mähne animiert gehört einfach in jede Setlist.
Meiner Meinung nach baut die Platte mit den Songs „Shape Shifter"und „Under Siege" leider ein wenig ab. Ersterer plätschert wieder ein wenig aggressiver vor sich hin aber kann mit dem bisherigen Flair nicht ganz mithalten. Auch „Under Siege" hat für mich eher einen dümpelnden Charakter und bietet leider nicht das Level welches die bisherige Verzückung hervorbrachte.

Allerspätestens mit „Hel" präsentieren die Nordmannen aber wieder ein wahres Schmankerl. Bereits auf den Vorgängeralben gab es so einige Gastauftritte von Mitgliedern von ENTOMBED, CHILDREN OF BODOM, APOCALYPTICA oder WITCHCRAFT. Doch dieses Mal soll es etwas ganz Besonderes sein. Mit ex-CANDLEMASS Sänger Messiah Marcolin und seiner atemberaubenden cleanen Gesangsstimme wird dieser Song zu einem non plus ultra. Die Kombination aus den harten Growls Heggs und dem clean Teil Marcolins in Verbindung mit hervorragender instrumentaler Leistung geht einfach runter wie Öl.

Was soll ich zu „Deceiver Of The Gods" noch großartig sagen? Auch die beiden letzten Songs „Coming Of The Tide" und „Warriors Of The North" stehen für absolute Qualität. AMON AMARTH stellen problemlos unter Beweis, dass sie ihr Pulver noch lange nicht verschossen haben. Sie präsentieren einen Silberling, der vielleicht ein wenig Anlaufzeit braucht aber dann gespickt ist mit weiteren typischen Hymnen wie man sie kennt und liebt. Mit viel Liebe zum Detail und der nötigen Abwechslung zocken sich die Schweden durch ein rund 48 minütiges Album. Auch wenn für mich eine „Überhymne" wie „Live For The Kill", Songs die unter die Haut gehen wie „Across The Rainbow Bridge" oder „Thousand Years Of Oppression" fehlen so ist „Deceiver Of The Gods" dennoch ein Album zu dem man sich gerne ein paar Äxte schnappen würde und sofort in die Schlacht ziehen will! (Sebastian)

Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 47:58 min
Label: Metal Blade Records
Veröffentlichungstermin: 21.06.2013

Wertung der Redaktion
Maik Andreas Pfaelzer Pascal Brix Jochen Katha
 7,5  7 8 6,5 7 8,5 
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