Clawfinger - Hate Yourself With Style

Clawfinger - Hate Yourself With Style Nachdem es in den letzten Jahren verdammt ruhig um CLAWFINGER geworden ist (ich muss zugeben, nach dem zweiten Album "Use Your Brain" sind nahezu sämtliche Veröffentlichungen der Band vollkommen an mir vorübergegangen), melden sich die Schweden nun über Nuclear Blast mit einem neuen Album zurück. "Hate Yourself With Style" heisst das neue Scheibchen und soll zeigen, dass die ehemalige Crossover-Legende es anno 2005 immer noch drauf hat... Der Anfang macht da auch schon mal gar keinen so schlechten Eindruck. Der schwerfällige Opener "The Faggot In You" ist mächtig heavy und groovend und zeigt, dass CLAWFINGER immer noch ein Faible für abwechselnde heftig rockende Riffs- und eindringliche Akustik-Passagen haben.
Das Titelstück "Hate Yourself With Style" geht dann wesentlich flotter zu Werke, steigert sich stellenweise sogar zu ordentlichem Hardcore-Geknüppel im Refrain und hat nen schönen Groove-Part zum Ende des Stücks.
Weiter gehts mit "Dirty Lies", einem der melodischeren Stücke des Albums. Typisch auch hier wieder die CLAWFINGER Trademarks: stark rhythmische Strophe (Frontmann Zak Tell singt überwiegend nur zum Schlagzeug, wobei die Gitarren nur stellenweise Einschübe bringen) und eingängiger, fast schon mitsingbarer Refrain.
Gleiches gilt für das eher balladeske "The Best & The Worst", bevor es mit "Breakout (Embrace The Child Inside You)" regelrecht thrashig zur Sache geht. Sehr flotte Strophen gepaart mit groovigem Refrain lassen hoffen, dass CLAWFINGER doch wieder den Sprung aus der Mittelmäßigkeit geschafft haben.
Das langsame "Right To Rape" läutet dann allerdings die "andere Seite" von "Hate Yourself With Style" ein: Man könnte fast den Eindruck bekommen, CLAWFINGER hätten alle ordentlichen Stücke direkt an den Anfang gesetzt, und den Rest des Albums mit Restmaterial aufgefüllt, um auf eine Album-gerechte Spielzeit zu kommen. "What We´ve Got Is What You´re Getting" wirkt durch den abgehakten Gesang und gerade im Refrain tierisch überladen, während "Sick Of Myself" das Zeug zu nem absoluten Groove-Monster hätte, aber durch das stumpfe Geknüppel im Refrain leider komplett zerstört wird. "Hypocrite" dagegen legt zu sehr Wert auf eine merkwürdig monotone Punk/Hardcore-Mischung, um ins Ohr zu gehen, wonach das sphärische angehauchte "Without A Case" mit seinen poppigen Melodien einfach nur langweilig ist.
Zum Glück gibts zum Abschluss mit dem (gar nicht mal so innovativ) provokanten "God Is Dead" nochmal nen kleinen Hit, der mit einer gelungenen Mischung aus Groove und eingängigen Chören zum Refrain zumindest an die Knaller vom Anfang des Albums anschließen kann.

Nicht ganz schlecht, das Album, allerdings auch nicht der Kracher, den man sich von CLAWFINGER erhofft hätte. Im Plattenladen mal vorsichtig antesten! (Mika)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 39:23 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 18.11.2005
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