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bulletformyvalentine_tempertemperDas Warten hat ein Ende: Drei Jahre nach „Fever“ und acht nach dem Kracheralbum „The Poison“ kommt mit „Temper Temper“ endlich der erhoffte Nachschlag aus Wales.Einen Riesenunterschied gibt es gleich zu allen vorherigen Alben: „Temper Temper“ wurde komplett in Thailand geschrieben und aufgenommen, es gab vorher weder Songwriting- noch Demosessions. Produzent Don Gilmore, der unter Anderem auch schon mit LINKIN PARK und ROB ZOMBIE zusammengearbeitet hat, hat der Band zu einem sehr starken und vor allem reifen vierten Album verholfen.Hierbei war der Arbeitsauftrag laut Sänger Matt Tuck „frischer und fetter klingen“ zu wollen, „ohne allerdings härter und schneller zu spielen“.

Da hat der Gute nicht zuviel und vor allem nicht zuwenig versprochen: „Temper Temper“ besticht eindeutig durch gut ausgereifte, teilweise eher ruhigere, aber dennoch sehr gewichtige Songs anstatt durch übermäßiges Tempo. Die Zusammenstellung der Lieder ist genial: Es gibt nachdenklichere, wie zum Beispiel “Riot“, welches von den Aufständen 2011 in England handelt und dem Opener „Breaking Point“, der von dem Punkt handelt, an dem man zerbricht. Für Matt Tuck ist dies etwas, was uns alle vereint und woran man  nurwachsen kann. Mit „P.O.W.“ und „Dead To The World“ sind zwei schöne Metal - „Balladen“ vertreten. Vor allem „Dead To The World“ ist hier besonders hervorzuheben. Meiner Meinung nach eines der besten Lieder auf der neuen Platte. Dieser Songaufbau ist wirklich mehr als gelungen, er steigert sich von ganz langsam bis hin zu einem richtig fetten Ende. Dazwischen Hymnen wie „Truth Hurts“ und „Temper Temper“, die einem direkt im Ohr bleiben. Schön auch der zweite Teil von „Tears Don´t Fall“, eine sehr gelungene Fortführung.

Man merkt deutlich, dass Tuck und Co. keinen Wert darauf legen in Schubladen gesteckt zu werden. Sie machen definitiv ihr eigenes Ding. Es ist ihnen wichtig, Musik zu machen, der man die Spielfreude wirklich anmerkt, fernab von Genres. Sie soll gleichermaßen die Fans sowie auch die Musiker selbst begeistern. Eins steht fest, sie beherrschen ihr Handwerk: die Arbeit der Gitarren ist genial, es gibt hier so viele großartige Riffs und Hooklines und so viel Raffinesse in den einzelnen Stücken, dass ich mich sehr auf ein Wiedersehen auf der Bühne freue.Die neuen Songs stehen den alten in Nichts nach, ganz im Gegenteil. Die Weiterentwicklung ist deutlich zu erkennen. Energie, egal ob positive oder negative und der Verlust von Kontrolle ist ein zentrales Thema des Albums. Die Umsetzung ist sehr gelungen. Die Mission der Waliser ist erfüllt: Das ganze Album klingt sehr erwachsen und ich finde, man hat dem bisherigen Schaffen ordentlich eins drauf gesetzt, ohne dabei irgendwie überheblich oder gar übertrieben zu klingen. Mit jedem Song spürt man die positive Energie der Band.

Auf jeden Fall sehr eingängig und mit hohem Wiedererkennungswert, was man als Kritiker der Band an sich sicherlich als Mainstream bezeichnen könnte. Für Fans der Band allerdings auf jeden Fall eine Bereicherung. Ich bin der Meinung, dass BULLET FOR MY VALENTINE mit dem neuen Album bestens an die Erfolge von dem Kracher - Album „The Poison“ angeknüpft haben und sogar die beiden etwas schwächeren Alben dazwischen um Einiges übertroffen haben. (Katharina)

 

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:50
Label: Sony Music
Veröffentlichungstermin: 08.02.2013

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