Amoral - Decrowning Gerade mal ein Jahr ist vergangen, dass die Finnen von AMORAL mit ihrem Debut-Album auf sich aufmerksam machten, da schiebt der Suomi-Fünfer bereits das zweite Album in Form von "Decrowning" nach. Zu hören gibt es auf dem neuen Silberling einen dicken Mix aus Thrash und Death Metal, der aber immer wieder Platz für kleine Spielereien lässt... AMORAL scheinen sich nicht wirklich limitieren zu wollen, was ihren Sound angeht. Straighte Thrash-Riffs gehen einher mit brutalem Death Metal, wobei auch mal die ein oder andere Blastbeat-Passage gezückt wird. Immer wieder unterbrochen wird das Stahlgewitter von kleinen technischen Frickel-Einlagen und unheimlich eingängigen Melodien.

Gleich der Opener "Showdown" mach unmissverständlich klar, dass AMORAL es verstehen, Härte mit Melodie zu verbinden. Das Stück treibt von vorne bis hinten, bleibt allerdings auch gut im Ohr hängen, und das, obwohl es fast zwei Minuten dauert, bis sich Sänger Niko Kalliojärvi mit seinem brachialen Gesang zu Wort meldet, und dem Hörer erst mal die Riffs, die ihn später im Lied noch erwarten, um die Ohren gehauen werden.
Beim folgenden "Lacrimal Gland" gehts dann zu deutlich verzerrtem Gesang etwas langsamer zur Sache, bevor beim Titeltrack "Decrowning" so richtig Gas gegeben wird: Das Lied bildet eine gnadenlos funktionierende Mischung aus Groove und Geschwindigkeit. Melodische Kopfnicker-Riffs wechseln sich mit verdammt schnellen Blastbeat-Passagen ab und durch kurze Gesangsparts, die nur mit Drums und leichten Gitarren hinterlegt werden, bekommt der Song auch noch einen recht modernen Anstrich. Hit!
"Tiebreaker" besticht dann durch super ausgefeilte Melodien und etwas vertracktere Rhythmen - Langeweile kommt hier nicht mal ansatzweise auf.
Bei "Drug of Choice" ist der Name Programm und es gibt hier wohl das progressivste Stück auf "Decrowning" zu hören, mit vielen vertrackten Rhythmen und abgefahrenen Melodien. Der Knoten im Ohr löst sich aber durch die passend eingesetzten Blastbeat- und Groove-Passagen.
"Denial 101" ist dann deutlich ruhiger aber genauso abwechslungsreich und progressiv wie der Vorgänger. Allerdings gehen diese Riffs schlechter ins Ohr, was auch an einem kleinen Overload vom vorangegangenen Track liegen mag. :-) Besonders hervorzuheben ist hier das mehrstimmige Solo zum Ende des Stücks.
Mit "Control Cancer" wird es dann wieder thrashiger, wenn auch die Riffs recht schleppend rüberkommen und eine fiese Stimmung erzeugen.
Nach einem coolen gesprochenen Intro gibts mit "Raptus" wieder ordentlich was auf die Mütze. Das Stück geht ordentlich nach vorne los und hält einen mächtigen Groove-Part parat. Auch einer der Live-Kracher des Albums!
Mit einer Spielzeit von gerade mal etwas über zwei Minuten, bildet das Instrumental "Warp" das kürzeste Stück des Albums. Ein lockerer Rhythmus, Akustik-Gitarren und melodische E-Gitarren - da fragt man sich, wie diese Verschnaufpause zum Rest der Platte passt? Das wird spätestens dann klar, wenn das Stück nahtlos in den Abschlusstrack "Bleeder" übergeht.
Hier werden noch einmal alle Register gezogen und es gibt einen umfangreichen Mix aus flottem Thrash, groovigem Death und progressiven Einschüben bevor nach einem kurzen Blastbeat-Geprügel endgültig der Vorhang fällt.

Starke Platte, die spitzenmäßig anfängt, leider aber nach hinten ein wenig abfällt. Trotzdem beweisen AMORAL auf "Decrowning" ihre Klasse in Bezug auf Songwriting und der Sound der Scheibe tritt sowieso mächtig Arsch! Kaufen! (Mika)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 41:00 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 11.11.2005
Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015