amaranthe_thenexusDass AMARANTHE mit ihrem selbstbetitelten Debüt in den vergangenen beiden Jahren mehr auf sich aufmerksam machen konnten als andere Newcomerbands, das war abzusehen. Die Schweden treffen eben mit ihrem hypermelodischen Pop-Metal total den Zeitgeist einer neu herankommenden Generation von Metalfans, denen ein guter Song wichtiger ist als ein gutes Album. Das polarisiert und ist sicherlich eines von drei Erfolgsrezepten dieser jungen schwedischen Band, die mit „The Nexus“ nicht nur wegen des Covers eine eins zu eins Kopie von „Amaranthe“ als Zweitwerk präsentiert.

Um das feststellen zu können, reicht es eigentlich aus, „The Nexus“ einmal komplett durchgehört zu haben, es ist nach wie vor alles vorhanden, was das Debütalbum ausgemacht hat, was der eine sozusagen liebt und der andere hasst. Eigentlich ist es schon frech, was AMARANTHE hier abliefern, aber schaden wird es der Band für den Moment sicherlich nicht, denn es gibt ja noch die Erfolgsgeheimnisse zwei und drei. AMARANTHE scheinen bei ihrem finnischen Label eine Top-Priorität zu genießen, die es ihnen nicht nur erlaubt mit anerkannten Fachkräften wie Jacob Hansen oder Patric Ullaeus zusammenzuarbeiten, sondern AMARANTHE haben auch das Glück, größere Namen auf Tour begleiten zu dürfen. HAMMERFALL und KAMELOT in den letzten Jahren und für das Frühjahr hat man sogar den Co-Headliner-Slot bei STRATOVARIUS ergattern können.

Die nötige Portion Glück haben AMARANTHE bis jetzt mit Sicherheit gehabt, man muss allerdings als objektiver Beobachter anerkennen, dass das, was AMARANTHE auf ihre eigene Art und Weise machen, kaum besser zu machen ist. Selbst eine sehr melodische Band wie DRAGONFORCE erreicht auf ihren Platten nicht ansatzweise eine solch große Anzahl an ABBA-mäßigen Refrains, die jeder Zweijährige im Halbschlaf mitsummen kann. Oder anders ausgedrückt, AMARANTHE sind in der Hard & Heavy-Szene das Pendant zu all diesen seelenlosen Euro-Dance-Projekten der 90er Jahre. Und ganz genau das ist das Problem, das auch ich mit dieser Band habe, das Ganze wirkt so dermaßen berechnend inszeniert, überproduziert und ohne jeglichen inhaltlichen Tiefgang, dass das Talent, das insbesondere Sängerin Elize Reid und der Gitarrist Olof Mörck haben, gar nicht richtig zur Geltung kommt.   

Trotzdem muss man festhalten, dass es mit „Electroheart“, „The Nexus“, „Stardust“, „Burn With Me“, „Future On Hold“, und „Infinity“ bei mindestens die Hälfte der zwölf „The Nexus“ Kompositionen handwerklich nichts auszusetzen gibt, wenn diese auch bei vielen Ü30-Metallern einen notorischen Brechreiz auslösen werden.

Weil die Hitdichte auf „The Nexus“ im Vergleich zum Debüt noch höher ausfällt und weil die Band insgesamt eingespielter und besser aufeinander abgestimmt wirkt, gibt’s dieses Mal sogar 8 Punkte und ich bin wirklich gespannt, wie es mit AMARANTHE weitergehen wird. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 42:45 min
Label: Spinefarm
Veröffentlichungstermin: 22.03.2013
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