manilla_road_mysteriumDie Kauz-Metal-Legende MANILLA ROAD, die bereits seit 1977 ihren Weg geht, veröffentlicht seit Anfang dieses Jahrtausends regelmäßig Alben, die Szenekenner zwar auf dem Schirm haben, die aber an der breiteren Hartwurst-Masse größtenteils vorbeiziehen. Bandkopf und einziges Gründungsmitglied Mark „The Shark" Shelton hat seine Fans erst letztes Jahr mit einem Album seiner anderen Band HELLWELL beglückt, doch der Mann scheint so viel Kreativität in sich zu haben, dass er schon wieder ein Langeisen unters Volk bringt. Das gute Stück hört auf den Namen „Mysterium" und erschien rechtzeitig zum wahrhaft epischen, großartigen Headliner-Gig auf dem dritten Metal Assault Festival in Würzburg.

Bereits am Sound erkennt man, welche Platte da gerade im Player rotiert. MANILLA ROAD hatten schon immer ihren ganz speziellen, eigenwilligen Sound. Besonders der Gitarrensound war immer gewöhnungsbedürftig. Doch dieses Mal ist der Gesamtsound runder. Die Produktion wirkt kratzig und roh, aber zur Musik passend. Was vielleicht auch daran liegt, dass Mark Shelton den Mix zwar überwachte, aber nicht alleine dafür verantwortlich ist. Die Platte ist sehr abwechslungsreich und bietet von Midtempo-Stampfern wie „The Grey God Passes", oder „Do What Thou Will" über schnelle Nummern wie „Stand Your Ground" (mit einem coolen hohen Scream von Bryan „Hellroadie" Patrick), oder dem Epic-Fist-Raiser „Only The Strong" bis hin zu der Ballade „The Fountain" alles was das Metallerherz begehrt. Letztgenanntes Stück besteht nur aus Marks Gesang und einer Akustikgitarre. Der Song versprüht einen positiven Vibe und unterstreicht wiedereinmal den Ideenreichtum von Shelton. Als Erfinder des Epic Metal, lotet er die „Grenzen" seiner Musik immer wieder neu aus und scheut sich auch nicht, neue, weniger ausgetretene Pfade zu beschreiten.
Mit „The Battle Of Bonchester Bridge" zeigt „The Shark" mal wieder sein ganzes Können. Das Teil ist ein Paradebeispiel für fantastisches Songwriting. Es beginnt ruhig und steigert sich in ein hochemotionales, wahrhaft episches Stück Schwermetall mit gefühlvollen Gitarrenleads. Einen Großteil dessen, was MANILLA ROAD ausmacht, ist die charismatische und einzigartige Stimme von Mark Shelton. Live singt er nur noch wenig selbst, sondern lässt Bryan Patrick bei den meisten Songs den Vortritt. Doch auf diesem Album veredelt der Chef höchstpersönlich viele Songs. Die formidable Leistung des „Hellroadies" soll dabei gar nicht geschmälert werden, denn seine Stimme passt sehr gut zu der Musik und ergänzt sich super mit Sheltons Organ. Ebenfalls erwähnenswert ist das Schlagzeugspiel des deutschen Neuzugangs Andreas „Neudi" Neuderth (ROXXCALIBUR, JAMESON RAID), der mit viel Liebe zum Detail zu Werke geht.

Die Wichita-Metaller liefern mit ihrem aktuellen Werk ein tolles Album ab. Die Scheibe ist sehr farbenfroh, denn sie deckt von sanften Tönen bis hin zu düsteren, schweren Stücken die ganze Pallette ab. Außerdem gibt es auch wieder das was man an MANILLA ROAD so sehr liebt, nämlich diese erhabenen, manchmal mäjestätischen, stellenweise sogar magischen Passagen, die einen ganz Tief in die Materie eintauchen lassen und dann über längere Zeit hinweg verfolgen. „The Shark" weiß einfach, wie man große, epische Geschichten erzählt und in einen Song verpackt. Einzig das vierminütige Instrumental "The Calling" bleibt für mich ein Mysterium...Nichtsdestotrotz haben MANILLA ROAD ein weiteres Stück epischen Stahl geschmiedet und bewiesen, dass sie die unangefochtenen Könige des Epic Metal sind. (Kevin)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 49:45 min.
Label: Golden Core Records/ZYX Music
Veröffentichungstermin: 01.02.2013

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