jorn_symphonicManchmal muß ein Mann tun, was ein Mann tun muß. Und manchmal muß ein Musiker tun, was ein Musiker tun muß. Und manchmal kann keiner verstehen, warum Mann/Musiker das tun muß, aber es ist eben so. Das könnte man auch über den neuesten Output von Jorn Lande sagen, weil sich der Sinn von „Symphonic“ auf den ersten Blick nicht wirklich erschließt. Denn das Album besteht aus lauter bereits veröffentlichten Songs, die lediglich mit einem klassischen Anstrich versehen wurden.

Als Best Of kann die Scheibe jedenfalls kaum herhalten. Die Songs bieten keinen repräsentativen Querschnitt durch das bisherige Schaffen, sondern sind im Gegenteil zum Teil eher bisher weniger beachtete Stücke. Oder, wie im Falle von „Like Stone In Water“ sogar „nur“ Bonussongs. Daneben gibt es mit „Rock 'n' Roll Children“ und „The Mob Rules“ noch zwei Cover-Versionen. Was also ist das besondere an dieser Scheibe, warum sollte man die kaufen?

Die Songs auf „Symphonic“ wurden allesamt durch Orchesterpassagen, eingespielt von einem echten Orchester, ergänzt. Aber eben nur ergänzt. Einige Songs wurden remixt, aber in vielen Fällen wurden einfach nur die Orchesterspuren zu dem ursprünglichen Song hinzugefügt. Neuaufnahmen wären vielleicht nicht so schlecht gewesen. Aber vielleicht war Herrn Lande von Anfang an bewußt, daß dies ein Album ist, das einfach nicht jeder braucht und das er hauptsächlich für den persönlichen Spaß an der Freud' gemacht hat.

ABER: Die Songs profitieren doch schon von den Orchesterparts. Sie klingen im Original zwar nicht, als würde etwas fehlen, aber die Nachorchestrierung zeigt doch – so klingt es besser. Es kann jetzt natürlich sein, daß ich das nur so sehe, weil ich auch klassische Musik mag und auf Schwuttenscheiße wie NIGHTWISH stehe – aber ich find's gut. Wer aber mit Streichern nix anfangen kann, der kann um „Symphonic“ auch getrost einen Bogen machen, ohne etwas zu verpassen.

Ich persönlich kann jedenfalls verstehen, warum ein Herr Lande den Wunsch hatte, die Songs noch einmal in die Hand zu nehmen und ihnen hübschere Kleider anzuziehen.  Leider wirkt es durch das einfache Hinzufügen der orchestralen Elemente aber doch etwas lieblos. Auch kommt einem die Vorgehensweise etwas phantasielos vor, denn meistens sind den Songs orchestrale Intros vorgeschaltet und im Laufe des Songs geht das Orchester dann allmählich unter. Das immer gleiche Schema langweilt einfach auf die Dauer. Da merkt man dann doch, daß zuerst der Song da war und dann erst das Orchester kam.

Ob man dieses Album braucht, muß also jeder für sich selbst entscheiden. Mir gefällt es trotz der genannten Kritikpunkte aber ziemlich gut, ich mag es einfach, wenn Metal und Klassik miteinander rummachen. Und mal ehrlich, am Mikro ist Jorn Lande halt einfach eine geile Drecksau.  (Anne)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 73:42 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 25.01.2013
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