Voivod - Target Earth

Voivod - Target EarthDie Erde war schon Ende 2012 im Fadenkreuz, aber 2013 wird es wohl auch endlich um die Erde geschehen sein. Wie schön, dass zum Unglücksjahr auch noch ein Album Nummer 13 ansteht von einer Band, die es wie keine andere Band schaffte, über all die Jahre die Musikwelt in Atem zu halten, nicht mit der extremsten oder schnellsten oder brutalsten Musik, sondern einfach nur mit der innovativsten. Das Schaffen von VOIVOD kann nur einer Beschreibung gleichkommen: VOIVOD. Und das machen sie nicht zum ersten Mal, sondern schon zum 13. Mal, und wiederum steht hier ein Album an, das so unglaublich vielfältig und interessant ist, dass es einem Freudentränen in die leuchtenden Augen treibt. All gain, no pain.

 

Was 1984 so unscheinbar mit „War And Pain" anfing, zieht sich bis zum heutigen Jahr kontinuierlich durch die oberen künstlerischen Schichten. Angefangen als eine doch recht brauchbare und eigenwillige Thrashcombo machte direkt schon das zweite Album „Rrrööaarrr" ganz klar, dass es sich hier um weit mehr als nur eine weitere Metalband handelt, die auf den anfahrenden Zug der amerikanischen Extremschienen aufspringen will. Angefangen vom Coverartwork über Logo und Songthematik hält man weiterhin am wechselfarbigen Zukunftsthema fest. Es wurde versucht, diese Stilrichtung in Worte zu fassen - Sci-Fi-Metal, Future Prog Metal, Art Metal,...- nichts kam dem Schaffen von VOIVOD gerecht. Man kann durchaus behaupten, dass den Kanadiern in ihrer Karriere etwas gelungen ist, das noch niemand zuvor und auch bisher gelungen ist: die Erschaffung eines völlig neuen, unkopierbaren Musikstils, der nicht ohne weiteres beschrieben werden kann.

Wenn auch noch einige Hürden zu nehmen waren, kann die Band auch nach knapp 30 Jahren auf eine einzigartige Karriere zurückblicken, was ihr neuestes Werk „Target Earth" tatkräftig untermalt. Das Album klingt so verdammt nach VOIVOD, ob zu Zeiten von „Killing Technology" oder „Angel Rat" oder „Katorz", hier ist mal wieder alles zusammen auf den Punkt gebracht. Nachdem sich der Vierer kurzerhand zum Trio wandelte und dann auch noch einer der Hauptsongwriter und Gitarrist Denis „Piggy" D'Amour tragisch aus dem Leben schied, schien dies das Aus für die Band zu sein. Kaum einer wagte sich an die komplexen und kaum nachvollziehbaren Riffs von Piggy, die den einzigartigen Sound von VOIVOD ausmachten. Doch dann kam die überraschende Wende, indem sich ein gewisser Daniel Mongrain, ehemaliger MARTYR-Veteran und Riesen-VOIVOD-Fan, Piggys Vermächtnis draufpackte und wie ein Seelenverwandter diesen in allen Würden ersetzte. Und siehe da, nach der Eric-Forrest-Phase als Trio, die durch einen folgenreichen Unfall Erics beendet wurde, und der Zeit mit dem allseits bekannten Jason Newsted am Bass hat sich die Band nun nahezu in Originalbesetzung wiedergefunden, und das magische Quartett Snake - Away – Blacky – Chewy verzaubert auch im noch jungen Jahr einen jeden musikinteressierten Fan durch die Bank mit neuen 10 Songs, die vor Abwechslung nur so strotzen. Gerade diese Finesse macht ein solch sperriges und progressiv arrangiertes Werk so angenehm hörenswert. Wenn ich mal meine Begeisterung für „Target Earth" nicht in den Griff bekomme, schippe ich gerne noch mindestens einen halben Punkt drauf. Sensationell! (Jochen)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 56:36 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 18.01.2013

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