Shakra - Powerplay

shakra_powerplaySchweizer Uhrwerke sind für ihre Verlässlichkeit bekannt, aber auch sonst läuft in der Alpenrepublik alles nach der Uhr. Das gilt ebenso für die vielen Rockbands, die sich durch Beständigkeit auszeichnen. SHAKRA haben auch schon acht Alben auf dem Markt und sind sich ihrer Linie immer treu geblieben. Lediglich bei "Fall" und "Infected" machten sich ein paar moderne Ansätze breit, doch ab und an tüfteln die Herren von Lindt auch mal an ihrer Schokolade. Am Line-Up wurde dieses Mal nicht geschraubt, nachdem man bei "Back On Track" mit Sänger John Prakesh und Bassist Dominik Pfister zwei neue Leute vorstellte. Mit "Powerplay" hat man nun schon das zweite Album in der Besetzung eingespielt, das demnächst in den Läden steht.

Und als wäre es ein Qualitätssiegel, sind auch darauf wieder reihenweise dicke Riffs zu finden, die sich irgendwo zwischen Riffrock und klassischem Hardrock einpendeln. Das erinnert natürlich direkt an ihre noch weitaus bekannteren Landsleute GOTTHARD. Einige Einflüsse, wie bei "Save You From Yourself" findet man auch von der eidgenössischen Grenze ein Stück den Rhein abwärts bei PINK CREAM 69, die derzeit wieder aktiv werden. Mit der Mischung setzte man sich hinter den bereits erwähnten GOTTHARD und den legendären KROKUS auf die vorderste Kronprinzenposition, oder wie der Schweizer sagen würde, auf´s Stockerl.

Da darf man natürlich keine großartigen Innovationen erwarten, denn nachdem  sich "Life Is Now" langsam aus dem schweren Intro heraus steigert, treiben die typischen Akkorde nach vorne. Dass man in der Strophe ein wenig den Dampf heraus nimmt, ist ebenfalls ein Stilmittel, welches mir allerdings zu sehr zur Masche verkommt. Hier klingen die Gitarren ein bisschen spacig, ziehen aber schnell wieder an, bevor wuchtige "Hey, Hey"-Chöre in den Refrain einstimmen.
"The Mask" folgt noch eine Spur melodischer, doch die Herangehensweise bliebt die Selbe, in der Strophe pumpt der Bass und die Riffs wirken konzentrierter, während diese gerade zur Eröffnung immer flächig treiben. Ein wenig Abwechslung bringt da die groovigere Ausrichtung von "Dear Enemy" ins Spiel oder auch "Don´t Keep Me Hanging", das auch mal gradlinig durchmarschiert.

Und da wären wir schon beim Manko von "Powerplay", hier wird irgendwie nur das alte Erfolgsrezept neu aufgerollt. Klar sind die stilistischen Grenzen sehr eng gesteckt, aber ein wenig mehr Wiedererkennungswert hätte den Songs gut getan. Sogar die beiden Balladen "Wonderful Life" und "To Good To Be True" lassen einen eigenen Charakter vermissen. Für sich genommen ist jeder Titel gut, aber am Stück gehört schälen sich da kaum Höhepunkte heraus.
Das liegt auch daran, dass die druckvolle Produktion ein wenig zu dick aufgetragen ist und einige Feinheiten verschluckt. Dazu mangelt es dem Gitarrensound an den nötigen Ecken und Kanten. So bleibt am Ende nicht viel hängen beim Hörer, es zwängt sich nichts auf. Und John Prakesh kann mit seiner Stimme auch weniger Akzente setzen als sein Vorgänger Mark Fox, der ausdrucksstärker sang.

Natürlich ist es zu begrüßen, wenn Bands konsequent an ihrem Stil festhalten, doch das Repetieren des immer gleichen Konzepts ging schon oft nicht auf. Ein bisschen mehr frisches Blut hätte hier nicht geschadet, sogar der Albumtitel wirkt nicht gerade originell, wenn man bedenkt, dass man bereits eine Scheibe namens "Power Ride" veröffentlicht hat. Das dürfen höchstens SAXON. Natürlich kommen Fans von SHAKRA hier auf ihre Kosten, und dürften sicherlich nicht enttäuscht sein, aber bei so erfahrenen Leuten muss einfach mehr kommen, dass es geht, haben sie oft genug bewiesen. (Pfälzer)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 48:30 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 11.01.2013

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