Von Synthpop getränkter Goth Rock ist keine einfaches Kombination, da jede Band, die sich an diesem versucht, erst mal aus dem Schatten von DEPECHE MODE kriechen muss. Das ist zwar nicht leicht, aber definitiv machbar. Zumindest der ANATHEMA-Abkömmling ANTIMATTER hat noch nie Probleme damit gehabt, was auf „Fear Of A Unique Identity“ erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird.

 

Schon der Opener besticht als fesselnde, eingängige Ballade, durch die ANTIMATTER den Hörer schon zu Beginn für dieses Album gewinnen können. Was sich dem anschließt wird den  Erwartungen dann auch tatsächlich mehr als gerecht. „Fear Of A Unique Identity“ bietet fast fünfzig Minuten erstklassige, melancholische und melodienverliebte Musik, die durchweg unter die Haut geht.
Die Tracks begeistern alle durch eine bemerkenswert durchdachte Strukturierung. Während der Synthesizer sich zunächst dezent im Hintergrund hält stellt ein zunächst leises Gitarrenspiel das samtige Fundament für die feste Stimme des Sängers. Durch verschiedenste Elemente, von Frauengesang über Rhythmusvariationen bis hin zu knackigen Läufen wird dann aus der vorherrschenden Ruhe eine überwältigende Klangwalze entwickelt. Nicht selten hinterlassen diese einen bittersüßen Nachgeschmack, der sich aufgrund der regen Ohrwurmqualität nicht vermeiden lässt.

„Fear Of A Unique Identity“ vereint fesselnde Eingängigkeit mit anspruchsvoller Synthetik und musikalischem Können. Trotz der gebotenen Vielfalt ist ein durchgängiger roter Faden zu erkennen. Die Eigenständigkeit von ANTIMATTER sorgt dabei explizit dafür, das man es hier nicht mit einer Kopie, sondern einem Original zu tun hat. Wer auf Musik der neueren THE GATHERING, PARADISE LOST's „Host“ oder eben auf DEPECHE MODE steht, der kann hier definitiv nichts falsch machen. Allgemein dürfte diesem Album ein jeder etwas abgewinnen können, der finsterem Rock etwas abgewinnen kann. (Jannick)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 49:20 min
Label: Prophecy Productions
Veröffentlichungstermin: 23.11.2012