The Last Vegas - Bad DecisionsAn THE LAST VEGAS wundert mich zuerst eigentlich nur eines: Wie kann eine Band aus dem Genre bereits seit mehr als 6 Jahren bestehen, ohne dass ich Wind davon bekommen habe? Wenn ich dann noch erfahre, dass unter anderem Nikki Sixx und DJ Ashba in ein Album involviert waren, zweifele ich ein wenig an meinem Verstand. Aber eines nach dem anderen, THE LAST VEGAS sind aus Chicago und haben sich dem Sleaze Metal verschrieben. Sofern man den gelungenen Mix aus Glam Metal, Heavy Metal und Hard Rock so nennen kann.

Jedenfalls gibt es sie seit 2003, 2004 veröffentlichten sie ihr erstes Album „Lick' Em And Leave ' Em". Ende 2008 nahm die Band an einem Bandcontest im Guitar Center in L.A. teil und gewann als Preis (neben einer gewissen Geldsumme), auf der nächsten Tour von MÖTLEY CRÜE als Opener dabei zu sein. MÖTLEY CRÜE war zu der Zeit mit ihrem erfolgreichen Longplayer „Saints Of Los Angeles" unterwegs. THE LAST VEGAS konnten diese Chance dazu nutzen, zumindest in den USA, bekannter zu werden. Mit „Bad Decisions" erscheint nun bereits das sechste Studioalbum der Truppe, welche mittlerweile auch schon Teil einiger größerer Tourneen war. Offensichtlich ist die Band hier in Deutschland noch nicht so bekannt, was sich durch die neue Langspielplatte aber schnell ändern könnte.

Viele würden auf den ersten Blick wohl denken, dass THE LAST VEGAS nur eine weitere Sleaze Band ist, welche auf den aktuell rollenden Zug aufspringen und mitfahren möchte. Bereits nach dem ersten Durchlauf von „Bad Decisions" ist man jedoch vom Gegenteil überzeugt. Ob man es nun wirklich an der Herkunft, welche eben mal nicht Schweden ist, festmachen kann, muss jeder für sich entscheiden. Alleine der Sound der Platte spricht schon Bände, hier klingt nichts weichgespült oder poppig. Über weite Teile klingt die Platte sehr rockig/rotzig, und damit sind THE LAST VEGAS eben nicht nur eine weitere Sleaze-Band, sondern haben ihren eigenen Stil.

Bei „Bad Decisions" hat sich die Band zudem wieder auf ihren eigenen Instinkt verlassen und mit weit weniger Leuten als sonst gearbeitet. Das Album wurde mit keinem geringeren als Johnny K. (MEGADETH, DISTURBED, 3 DOORS DOWN,...) zusammen produziert, was den relativ modernen Sound erklären dürfte.

An und für sich bietet einem das Album alles, was man sich wünschen kann. Es gibt sowohl härtere Nummern wie „Other Side" oder „Bad Decisions" als auch ruhigere wie „It Ain´t Easy", bis hin zu fast bluesartigen Songs wie zum Beispiel „Leonida". „Bad Decisions" ist also sehr abwechslungsreich geworden und wird nicht langweilig. Wie es in diesem Genre nun mal typisch ist, gehen die Songs außerdem sehr gut ins Ohr und erhöhen dadurch den Spaßfaktor.

„Bad Decisions" ist kein typisches Sleaze-Rock Album geworden, sondern verbindet Glam Metal , Heavy Metal, Hard Rock und teilweise sogar Blues Rock zu einer Soundwand, welche sich sehen lassen kann. Bleibt nur zu hoffen, dass die Band noch ein paar Bühnen mehr in Europa entern wird. Wäre doch schade darum, eine richtig gute Band zu verpassen oder gar zu vergessen, denn hier kommt noch einiges auf uns zu. (Pascal)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 45:41 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 16.11.2012

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