Shakra - Fall

Shakra - Fall Bei den Schweizern von SHAKRA ist heuer der Name Programm – passend zur Jahreszeit heißt das neue – und nunmehr bereits fünfte – Studioalbum schlicht und ergreifend „Fall“. Das herbstliche Cover-Artwork lässt dann auch keine Zweifel aufkommen, ob es sich eventuell doch um etwas handelt, das mit Fallen oder Stürzen zu tun haben könnte. Und genau das Gegenteil von freiem Fall ist schließlich auch die Karriere, die das Quintett seit 1998 hingelegt hat: steil bergauf geht´s da nämlich – unter anderem konnte man als Support von IRON MAIDEN auch bereits ein großes Publikum begeistern. Und so wird nach dem 2003er-Release „Rising“ der neue Silberling nun sehnlichst erwartet. Wie auf den letzten Alben auch, ist der Sound in sich noch etwas rauer geworden und dennoch weiter gereift – wobei hier ziemlich das Ende der Fahnenstange erreicht sein dürfte – viel besser geht´s eben nicht mehr. Etwas gewöhnungsbedürftig gibt sich zunächst noch der Opener „Chains Of Temptation“ - so brauchen Sänger Mark Fox und seine instrumentellen Mitstreiter etwas Zeit, bevor der Song entsprechend aufdreht.
Danach bleibt aber kein Grund für Meckereien – ab „Out Of Control“ geht´s straight auf die Zwölf und Mark klingt durchweg herrlich frisch und roh – und spätestens mit „Take Me Now“ schütteln sich Thom Blunier und Thomas Muster die fetten Riffs nur so aus dem Ärmel Mittlerweile kann man SHAKRA durchaus attestieren, ihren eigenen Stil – wenngleich rifftechnisch durchaus mit SINNER verwandt – entwickelt zu haben und den ziehen sie abwechslungsreich, aber konsequent durch.
Zwischendurch lassen es Songs wie „All Or Nothing“ und „Make It Alright“ zwar zu Beginn noch gemäßigt angehen, nehmen aber fast unmittelbar danach entsprechend Fahrt auf und so brettert das SHAKRA-Schlachtschiff mit Granaten wie „Walk On Water“ oder „She´s My Ecstasy“ kompromisslos durch - ja selbst die größtenteils ruhig angelegte Ballade „How It Feels“ gewinnt in mehreren Passagen immens an Drive, was nicht zuletzt an Mark´s optimaler Performance liegt.
Der Titeltrack „Fall“ rockt sehr frisch durch die Boxen und mit „Nightlife“ feuert der Fünfer eine Uptempo-Granate erster Klasse ab. Bleiben noch das ähnlich hochkarätige „Do You Know“ und zum Ende das dann doch leider etwas zu seicht geratene „Immortal“.

SHAKRA haben musikalisch einen Punkt erreicht, an dem sie sich in ihrer Stilrichtung kaum mehr verbessern können – es bleibt die Frage, wie groß die Fangemeinde werden kann, die die solide Arbeit der fünf honoriert. Mit „Fall“ zeigen die Jungs jedenfalls Beständigkeit und fahren diverse Tracks auf, die sich gewaschen haben. Ebenfalls für den Herbst kommen sie auch hierzulande auf Tour – und wenn sie auch da beständig sind, dann kann man sich auf einiges gefasst machen, denn live schaffen es die Jungs irgendwie immer wieder, die eh bereits knackigen Songs noch besser zu präsentieren!

Note: 8,0 / 10

Anspieltipps: „Take Me Now“, „Walk On Water“, „Nightlife“

VÖ: 04.10.2005

Spielzeit: 48:00 min.
Titel: 12
Label: AFM Records

(Naglagor)
Kategorie: CD-Reviews