Neal Morse - MomentumVon Zeit zu Zeit begegnet man als Musikrezensent und Musikliebhaber Alben, die nur schwer zu erfassen und zu beschreiben sind, an denen man sich bildlich gesprochen die Zähne ausbeißt. Die neue Platte des amerikanischen Workaholics und Multitalents NEAL MORSE ist genau das Gegenteil. Da kriegt man zu 100 % das, was man erwartet.

Im Falle von „Momentum“ betrifft das nicht nur die Musik, dass wir uns hier im Umfeld des progressiven Rocks bewegen, dürfte jedem klar sein, sondern auch die Dramaturgie der sechs neuen Songs. Das eröffnende Titelstück ist so etwas wie die Blaupause eines NEAL MORSE Rocksongs, der nicht zu einfach gestrickt ist, aber auch nicht zu kompliziert. „Thoughts Part 5“ erinnert nicht nur vom Titel her an SPOCK'S BEARD, sondern stellt auch tatsächlich wegen seiner berühmt-berüchtigten Chöre Vergleiche zu „Gibberish“ und einigen anderen Nummern der Bärte an.

Mit „Smoke And Mirrors“ folgt die erste Ballade auf dem Fuße, die im Direktvergleich zu den ruhigeren Morse-Songs der letzten fünf Jahre, herausragen kann. Die beiden kürzeren „Weathering Sky“ (netter Chorus, ansonsten glatter Durchschnitt) und „Freak“ (könnte auch ein Überbleibsel aus den „Snow“-Sessions sein) stehen dann sinnbildlich für den Hard Rocker bzw. den BEATLES Fan NEAL MORSE und beim abschließenden „World Without End“ kommen dann alle auf ihre Kosten, die auf halbstündige Epen abfahren. Im Gegensatz zu „Duel With Devil“, „Stranger In Your Soul“ und vielen anderen Longtracks der Morse-Ära offenbart das sechsteilige „World Without End“ in der zweiten Hälfte die ein oder andere kleine Länge, ist dafür baer in seiner ersten Hälfte gewohnt großartig.

Wie gesagt, „Momentum“ ist erwartungsgemäß überraschungsarm, was auch daran liegen mag, dass mit Randy George und Mike Portnoy die gleichen (Backing-)Musiker beteiligt sind, mit denen NEAL MORSE bereits seit seinem 2003er Solo-Meisterwerk „Testimony“ zusammen arbeitet. Alle, die wie ich NEAL MORSE als Musiker verehren, werden auch an „Momentum“ ihre helle Freude haben, denn selbst wenn er nicht in Bestform ist, ist NEAL MORSE immer noch weit besser als der Rest; ein Fakt, der mir objektive 8 Punkte wert ist. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 61:17 min
Label: Inside Out
Veröffentlichungstermin: 07.09.2012
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