Children Of Bodom - Are You Dead Yet?

Children of Bodom - Are You Dead Yet Die Finnen CHILDREN OF BODOM veröffentlichen mit "Are You Dead Yet?" ihr inzwischen fünftes Studioalbum und beweisen einmal mehr, wie wandelfähig die Hatecrew ist. Nur wenigen Bands gelingt es, ihren Stil dermaßen weiterzuentwickeln, dass man nur noch wenige Parallelen zu den früheren Alben sehen kann. Die einen mögen darin was Gutes sehen, andere wiederum nicht. Fakt ist: "Are You Dead Yet" wird die eingefleischte Fangemeinde des Finnen-Fünfers spalten... CHILDREN OF BODOM haben den Kurs, den sie mit dem Vorgänger "Hatecrew Deathroll" eingeschlagen haben, kontinuierlich fortgesetzt und präsentieren sich anno 2005 nun von ihrer thrashig-modernen Seite. Die Geschwindigkeit wurde weitestgehend zugunsten von schwerfälliger Heavyness gedrosselt, man arbeitet mit Machine Head-artigen Obertönen und die Keyboards von Frickel-Kasper Janne spucken mehr moderne Töne aus, als die urtypischen Melodien, die man von Children Of Bodom kennt.

Überhaupt geht man auf dem aktuellen Album wesentlich rhythmusbetonter zu Werke als vorher: So präsentiert sich gleich der Opener "Living Dead Beat" vertrackter und weniger eingängig, hat aber in der Strophe ein Kopfnicker-Riff im Gepäck, das es in sich hat. Grandios auch die Solostelle gegen Ende des Songs, anhand der Alexi Laiho, Neuzugang Roope Latvala und Janne Wirman ihr technisches Können unter Beweis stellen.
Gleiches gilt dann für das Titelstück: Rhythmische Strophe im Wechsel mit fließenderem Refrain, wobei hier auch wieder die typischen Shouts vom Rest der Band eingesetzt werden.
"If You Want Peace... Prepare for War" drückt dann nochmal mehr aufs Gas, geht wegen seiner abgehackten Rhythmik und seiner eher Bodom-untypischen Harmonien nur schlecht ins Ohr und benötigt den ein oder anderen Durchlauf mehr.
"Punch Me I Bleed" ist dann der langsame Quotenstampfer im Stile von "Angels Don´t Kill", hat aber ansonsten keine großen Überraschungen parat.
"In Your Face" ist neben "Trashed, Lost & Strungout" der zweite Song, den die Allgemeinheit in Form einer Singleauskopplung schon kurz vor dem Albumrelease präsentiert bekam. Und die Entscheidung zur Single kam wohl auch nicht von ungefähr: "In Your Face" ist wohl der eingängigste Song des Albums, mit einem besonders melodisch/harmonischen Refrain und einer starken Solostelle von Keyboards und Gitarre. Stark!
"Next in Line" und "Bastards Of Bodom" bringen dann auch nichts großartig neues, wobei die Finnen bei "Next in Line" einmal schön bei sich selbst klauen (das darf ja wohl erlaubt sein) und "Bastards of Bodom" mit den abgefahrenen Keyboardsounds etwas zu sehr für Moderne sorgt. Ansonsten gibts hier endlich wieder typische Bodom-Melodien zu hören.
Das bereits erwähnte "Trashed, Lost & Strungout" wurde bereits 2004 als Vorbereitung auf das komplette Album als EP veröffentlicht und bildet mit mehr Melodien und straighteren Riffs stilistisch den Spagat zwischen "Hatecrew Deathroll" und dem aktuellen Album.
Mit dem durchschnittlichen "We're Not Gonna Fall" gibt's dann nochmal einmal einen schönen Mix aus treibenden Riffs und schönen Melodien, bevor nach bereits 37 einhalb Minuten der Vorhang fällt.

Starke Songs mit einer ultrafetten Produktion - was gibts da schon zu bemängeln? Eigentlich nichts, wäre da nicht der Wunsch nach ein paar typischen Children of Bodom-Hits der Marke "Warheart" oder "Hatebreeder". Doch so klingen Children of Bodom anno 2005 nun mal, daher sollte der Hang an alten Liedern bei der Kritik eines neuen Albums nicht überhand nehmen. (Mika)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 37:25 min
Label: Spinefarm/Universal
Veröffentlichungstermin: 19.09.2005
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