Jaded Heart - Common Destiny

jadedheart_commondestinyDer Name JADED HEART war mir bislang ein Begriff, doch irgendwie kamen die deutschen Hardrocker bislang nicht bei mir an. Seinerzeit hörte ich mir "IV" einmal an, doch die Scheibe reizte mich nicht, vor allem die Arrangements kamen nicht aus der Hüfte, da war kein Schmiss drin. Als dann noch Michael Bormann 2004 nach "Trust" den Dienst quittierte gab ich nicht mehr viel auf die Truppe. Bei dessen Soloalbum "Capture The Moment" wurde deutlich, dass nicht nur seine herausragende Stimme fehlen würde. Seine alten Mitstreiter verstärkten sich indes mit den Schweden Johan Falberg als Bormann-Ersatz und Peter Oestros an der Gitarre. Aber jeder sollte eine zweite Chance erhalten und so nahm ich mich getreu dem Motto "neues Spiel, neues Glück"  dem Review der neuen Langrille "Common Destiny" an.

Und die weiß auf Anhieb mehr zu gefallen als seinerzeit die vierte Scheibe. Nach kurzem Keyboardintro treiben die Gitarren in "With You" ordentlich nach vorne und fallen auch auffallend knackig aus. Mit Hardrock hat das nur bedingt etwas zu tun, viel eher schimmert da Melodicmetal mit durch. Eine ähnliche Legierung schmieden seit vielen Jahren die PRETTY MAIDS und so weit weg sind JADED HEART hier von den Dänen nicht. Auch das folgende mit einem breiten, groovigen Riff daher kommende "Saints Denied" erinnert an die einstige skandinavische Hoffnung.
Erst bei "Into Tears" nimmt man ein wenig Gas heraus und rockt in melodiöseren Gefilden. Ein pumpender Basslauf prägt das Stück ebenso wie das in eine ähnliche Richtung tendierende "Run And Hide". Hier glänzen die Jungs mit tollen, stadiontauglichen, mehrstimmigen Gesangsarrangements. Wieder mehr auf die Tube drückt "Are We Mental", bei dem die Drums den Takt vorgeben. Vor allem im Refrain gibt es eine ordentliche Portion DoubleBass, welche der Nummer einen gewissen HELLOWEEN-Touch verleihen. Wenn auch mit den dezenten Keyboardteppichen eher an die "Masters Of The Ring" angelehnt als an den Titel ähnlichen Namens auf deren letzter Scheibe.

Weiterhin gibt es ein paar schwerfälligere Nummern wie "No More Lies", die dennoch über sehr melodische Refrains verfügen. Auch dezent moderne Keyboardlinien sind bei dem Stampfer "Life Is Beautiful" sowie dem an STRATOARIUS erinnernden "Fire And Flames" auszumachen. Das einzige was fehlt sind richtig ruhige Töne, die allenfalls bei "Higher" vorkommen, hier wird schon die ganze Zeit Gas gegeben.
Aber nicht nur aufgrund der eindeutig härteren Ausrichtung kann mich das hier gehörte klar mehr begeistern als das in der Vergangenheit. Für mich ist bekanntlich der Härtegrad kein Qualitätsmerkmal, vielmehr sprechen mich die druckvolle Produktion und die knackigen Arrangements an. Hier findet man Songs, deren Melodieverlauf nach vorne zeigt und nicht in Tranigkeit auf der Stelle tritt. Die Band hat unterstützt von den erfahrenen Studiocracks Michael Voss und Chris Lausmann als Co-Produzenten einen eher direkten, am Live-Klang orientierten Sound gezaubert.

Auch sonst ist im technischen Bereich alles ordentlich, vor allem der auch als Hauptsongschreiber agierende Peter Oestros kann sich in Szene setzen. Egal ob prägnante Riffs oder starke Soli, der Mann prägt seine Kompositionen. Auch die Rhythmussektion hat mächtig Dampf in den Kesseln, was "Common Destiny" zusätzlich befeuert. Lediglich Johan Fahlberg reicht nicht an die Klasse seines Vorgängers heran. Er verfügt zwar über eine variable Stimme, kann aber weder in punkto Charisma, noch in Stimmgewalt oder Sauberkeit mithalten. Schwach ist zwar anders, aber einen Könner wie Bormann zu ersetzen eben wirklich schwierig. Dennoch ein gutes Stück Hardrock, das den Fans der oben genannten Combos auch munden dürfte. (Pfälzer)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 56:12 min
Label: Fastball Music
Veröffentlichungstermin: 25.05.2012

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden